Jetzt aber schnell: Last-Minute-Riester

Bis 31. Dezember können Sparer für 2010 einzahlen. Wer schon 2008 und 2009 geriestert hat, sollte sich jetzt noch die Zulagen für diese Jahre sichern. Vor- und Nachteile der Angebote.
von  Abendzeitung
Bis zum Jahresende können Sparer noch einzahlen.
Bis zum Jahresende können Sparer noch einzahlen. © dpa

MÜNCHEN - Bis 31. Dezember können Sparer für 2010 einzahlen. Wer schon 2008 und 2009 geriestert hat, sollte sich jetzt noch die Zulagen für diese Jahre sichern. Vor- und Nachteile der Angebote.

Noch ist ein paar Tage Zeit. Wer sich bis Jahresende zu einer Riester-Anlage entschließt, nimmt die volle Förderung des Staates für 2010 mit. Das Sparen lohnt sich für jeden, allen voran für Geringverdiener und Eltern. Gefördert werden zertifizierten Anlagen, die dem Sparer in der Regel ab dem Renteneintritt, normalerweise nicht vor dem 60. Lebensjahr, mindestens das eingezahlte Geld in Raten auszahlen.

Banksparpläne: Ihr Vorteil: Sie sind flexibel – der Anleger kann je nachdem, wie knapp oder gut er bei Kasse ist, seine Zahlungen aufstocken oder herunterfahren. Die Stiftung Warentest rät, nicht unbedingt bei der Hausbank einen Sparvertrag abzuschließen. Kleine, unbekannte deutsche Kreditinstitute bieten oft bessere Konditionen. Die Unterschiede zwischen guten und schlechten Banksparplänen könnten bei einer Laufzeit von 25 Jahren über 10000 Euro ausmachen, warnen die Experten.

Die Zinsen sind zurzeit niedrig, weil der Kapitalmarkt wenig hergibt. Das dürfte sich aber auf mittlere Sicht ändern. Die Stiftung Warentest empfiehlt jüngeren Sparern Verträge mit Zinstreppe und Bonus. Über 50-Jährige sollten einen Vertrag wählen, der an den tagesaktuellen Zins gekoppelt ist. Die Warentester haben Banksparpläne anhand der Verzinsung, der Verwaltungskosten und der Vertragsbedingungen untersucht. Die drei besten sehen Sie in der Tabelle.

Riester-Rentenversicherung: Zu hohe Verwaltungskosten, zu wenig rentabel, zu undurchsichtig – die Warentester können an den meisten Produkten wenig Gutes finden. Die drei Policen mit den besten Noten im Test sehen Sie in der Tabelle. Der Rat der Experten an unzufriedene Kunden: den Vertrag beitragsfrei stellen, anderswo neu abschließen.

Fondssparpläne: Ihr Vorteil: Sie haben die größten Renditechancen – bis zu durchschnittlich neun Prozent im Jahr, schätzen die Warentester. Ihr Nachteil: Die Anbieter müssen garantieren, dass das eingezahlte Geld der Anleger bei Rentenbeginn noch da ist, schichten deswegen häufig zwischen verschiedenen Wertpapieren um. Im schlimmsten Fall stehen Anleger am Ende der Laufzeit mit einer Null-Prozent-Rendite da. Die Stiftung Warentest empfiehlt Anlegern wegen der vergleichbar hohen Renditechancen die UniProfirente, die DWS Toprente Dynamik (für Anleger bis 40) und die DWS Riesterrente Premium. Letztere lohne sich aber nur, wenn der Anleger einen Rabatt heraushandeln könne, um die Abschlusskosten in den ersten fünf Jahren zu reduzieren.

Fondspolicen: Die Kombi aus Fondsanlage und Versicherung mit Mindestrente ist meist zu teuer. Vorteilhaft finden die Warentester nur, dass die Policen zum Teil eine große Auswahl an Fonds vorsehen. Auf direktem Wege können diese Fonds nicht alle beriestert werden.

Riester-Immobiliendarlehen: Eine geniale Finanzierung fürs Eigenheim. Für günstige Kredite zahlt der Kunde wenig Zinsen (etwa bei der LBS West nur effektiv 3,29 Prozent), hat garantierte Tilgungsraten über die ganze Laufzeit plus die staatliche Förderung. Als Anbieter empfehlen die Experten unter anderem die LBS Bayern und die Schwäbisch Hall.

Riester-Bausparen: Macht Sinn für Anleger, die sich einen günstigen Zins für ein Immobilien-Darlehen in einigen Jahren sichern wollen. Dafür gibt’s aber in der Ansparphase nur Mickerzinsen. Fazit der Tester: Lohnend nur für Anleger, die später wirklich bauen oder kaufen. sun

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