Ispo 2017 in München: Adidas & Co. entdecken die Unsportlichen für sich

Schlips out, Turnschuhe in. Viele Zeitgenossen kaufen heutzutage Joggingschuhe, auch wenn sie niemals laufen gehen. Die Sportbranche wittert Wachstumspotenzial.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Alles kommt irgendwann zurück: Auch diese Tänzer-Outfits?
Ispo 4 Alles kommt irgendwann zurück: Auch diese Tänzer-Outfits?
Taucher bei der Ispo 1973.
Ispo 4 Taucher bei der Ispo 1973.
Lang ist es her: Ein modischer Schlitten begeistert diesen Buben auf einer Ispo.
Ispo 4 Lang ist es her: Ein modischer Schlitten begeistert diesen Buben auf einer Ispo.
Raus aus der Turnhalle: Joggingschuhe haben in den vergangenen Jahren auch die Innenstädte erobert.
dpa 4 Raus aus der Turnhalle: Joggingschuhe haben in den vergangenen Jahren auch die Innenstädte erobert.

München - Die Sportbranche hat die Unsportlichen als Zielgruppe entdeckt. Eine neue Studie für die am Sonntag beginnende Ispo-Sportartikelmesse in München sieht Wachstumspotenzial für Adidas & Co. vor allem im nicht aktiven Teil der Bevölkerung. Denn 28 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und dem deutschsprachigen Teil der Schweiz treiben weder Sport noch besitzen sie Sportartikel.

"Dieses Potenzial wird in naher Zukunft sicher noch erschlossen werden, denn die gesellschaftlichen Konventionen verändern sich", heißt es in der Untersuchung. Weitere 19 Prozent sind laut Studie sportlich nicht aktiv, kaufen aber jetzt schon Sportartikel. Befragt wurden in Kooperation mit dem Konsumforschungsunternehmen Konzept&Markt über 3600 Menschen in den drei Ländern.

Funktionskleidung ist im Trend

"Die Grenzen zwischen Mode und Funktionskleidung lösen sich auf", sagte Klaus Dittrich, Chef der Messe München. Die Ispo ist mit 2732 Ausstellern - neunzig mehr als im Vorjahr - nach Angaben der Veranstalter internationale Leitmesse für die Sportbranche. Fast neunzig Prozent der teilnehmenden Hersteller kommen aus dem Ausland.

Die traditionellen Sportgeschäfte aber haben Sorgen, denn ihre Kunden laufen noch schneller zur Online-Konkurrenz über als im restlichen Einzelhandel. "Im Schnitt wird jeder dritte Euro mobil ausgegeben", sagte Kim Roether, Vorstandschef der Sporthandelskette Intersport. 36 Prozent der Käufer von Sportartikeln seien schon online unterwegs, im gesamten Einzelhandel seien es 14 Prozent. Der Sporthandel wachse nicht. "Das heißt, es wird um Verdrängung gehen", sagte Roether.

Lesen Sie auch: Größte Spielwarenmesse weltweit in Nürnberg eröffnet

Ein Hauptrezept für den stationären Einzelhandel ist daher, selbst alle möglichen Vertriebswege zu nutzen. "Jeder, der sich heute nicht Omni-Channel (in allen Vertriebskanälen) aufstellt, wird morgen tot sein", sagte Roland Auschel, Vertriebsvorstand bei Adidas. "Der Konsument unterliegt einer dramatischen Veränderung."

Ein weiteres Rezept gegen den Kundenschwund: gezielte Ansprache von Frauen. "Frauen stehen für über 50 Prozent der Kaufentscheidungen, nicht nur für sich, sondern für die Familie", sagte Intersport-Chef Roether.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.