Internet-Portale halten Axel Springer auf Kurs

Der Medienkonzern Axel Springer kann mit seinen rasant wachsenden Internet-Portalen die schwächelnden Auflagen gedruckter Zeitungen mehr als ausgleichen.
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Der Schriftzug und das Logo der Axel Springer SE, aufgenommen vor der Zentrale des Medienkonzerns in Berlin.
dpa Der Schriftzug und das Logo der Axel Springer SE, aufgenommen vor der Zentrale des Medienkonzerns in Berlin.

Das Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Die Welt") will auch in Zukunft verstärkt in journalistische Angebote investieren.

Berlin - Zwar verdient Springer inzwischen das meiste Geld mit Internet-Plattformen für Kleinanzeigen. Doch auch nach dem gescheiterten Kauf der Londoner Wirtschaftszeitung "Financial Times" ("FT") halte Springer am Journalismus fest, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner.

Gute Perspektiven sieht Springer dafür in den USA und Großbritannien. Digital-Riesen wie Facebook und Google hätten einen wachsenden Bedarf an journalistischen Inhalten. Deswegen beteilige sich Springer probeweise an dem Facebook-Dienst "Instant Articles" für Smartphones, mit dem Medien direkt im sozialen Netzwerk Inhalte veröffentlichen können.

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Ob diese Form der Verbreitung ein Angriff auf die Autonomie der Verlage ist, oder eine weitere Vertriebsplattform für journalistische Titel, werde sich zeigen, sagte Döpfner bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2015.

Beim Bietergefecht um die "FT" habe sich Springer Preisdisziplin auferlegt und nicht bis in "rational" nicht mehr begründbare Höhen mitgeboten, sagte Döpfner. "Wir hätten die "Financial Times" sehr gerne erworben", räumte er ein. "Aber am Ende war der Preis für uns zu teuer". Dies habe eine gute Seite: Das Geld könne Springer in das weitere digitale Wachstum investieren.

Springer kündigte dabei den Start eines deutschsprachigen Ablegers des US-amerikanischen Nachrichtenportals Business Insider an. Unter dem Dach seines Finanzportals finanzen.net soll im viertel Quartal 2015 eine deutschsprachige Version der US-Website ins Netz gehen. Business Insider erreicht monatlich 80 Millionen Einzelbesucher, davon 39 Millionen in den USA.

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Mit seinen Internetportalen konnte Springer die schwächelnden Auflagen der gedruckten Zeitungen im zweiten Quartal mehr als ausgleichen. Der Umsatz mit Rubrikenangeboten, etwa dem Wohnungsportal Immonet und der Jobbörse Stepstone, legte um 55 Prozent zu.

Insgesamt stieg der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf knapp 797 Millionen Euro. Der operative Gewinn ging leicht um 0,6 Prozent auf 147 Millionen Euro zurück. Unterm Strich fiel der Überschuss von knapp 682 Millionen Euro auf 48,8 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte allerdings der Verkauf zahlreicher Print-Titel an die Funke-Gruppe den Gewinn kräftig nach oben getrieben. Seinen Ausblick für das laufende Jahr hielt Springer aufrecht.

 

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