Intel kappt Umsatzprognose
Santa Clara - Statt bis zu 14,8 Milliarden Dollar traut sich Intel nun noch maximal 13,5 Milliarden Dollar zu (10,6 Mrd Euro).
Das dürfte auch den Gewinn schmälern. Die Aktie fiel vorbörslich um fast 3 Prozent. Intel begründete die Umsatzwarnung mit dem "herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld". Die Hardware-Hersteller würden derzeit ihre Lager nicht wie üblich vor Weihnachten füllen, sondern ihre Bestände abbauen. Selbst das bislang noch vergleichsweise gut gelaufene PC-Geschäft mit Firmenkunden flacht laut Intel ab, genauso wie die Nachfrage aus den Schwellenländern.
Intel gilt als Gradmesser für die gesamte Computerbranche. Vier von fünf PC-Prozessoren - die Herzen eines jeden Rechners - stammen von den Kaliforniern. Der Abwärtstrend deutete sich aber bereits an: Sowohl große PC-Hersteller wie Dell und HP als auch der kleinere Rivale AMD hatten über Probleme berichtet.
Neben den wirtschaftlichen Unsicherheiten macht der Siegeszug der Tablet-Computer und Smartphones dem Halbleiter-Riesen zu schaffen. Bei den neuen mobilen Geräten ist der Konzern vergleichsweise schlecht aufgestellt, weil hier bislang vorrangig Mikroprozessoren mit der konkurrierenden ARM-Architektur eingesetzt werden.
Zum Teil halten sich die PC-Käufer allerdings auch mit Neuanschaffungen zurück, weil sie auf den bevorstehenden Start des neuen Microsoft-Systems Windows 8 warten, das in der Regel zusammen mit einem neuen Computer ausgeliefert wird. Windows 8 kommt am 26. Oktober heraus.
Ob dann eine Besserung einsetzt, steht aber in den Sternen. Intel zog zunächst alle seine Jahresprognosen zurück. Am 16. Oktober, wenn die Ergebnisse für das dritte Quartal vorliegen, will der Konzern sich zu den weiteren Aussichten äußern. Bereits im Juli hatte Intel seine Umsatzprognose für 2012 heruntergeschraubt.
Es gibt allerdings auch einen Lichtblick: Das Geschäft mit Chips für Rechenzentren läuft nach Auskunft von Intel wie erwartet. Die Hersteller von leistungsstarken Firmenrechnern und Speichersystemen profitieren davon, dass immer mehr Anwendungen und Daten in die sogenannte Cloud verlagert werden - also ins Internet oder in die jeweiligen firmeneigenen Netzwerke.