Infineon in der Klemme

Betriebsversammlung bei der Pleitetochter Qimonda. Insolvenz belastet den Konzern
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Mahnwache vor Qimonda: Die Insolvenz belastet Infineon in dreistelliger Millionenhöhe.
abendzeitung Mahnwache vor Qimonda: Die Insolvenz belastet Infineon in dreistelliger Millionenhöhe.

Betriebsversammlung bei der Pleitetochter Qimonda. Insolvenz belastet den Konzern

MÜNCHEN Wie geht es weiter bei Qimonda? Heute Nachmittag spricht Insolvenzverwalter Michael Jaffé auf einer Betriebsversammlung zu den Münchner Beschäftigten der Infineon-Tochter. Betriebsratschef Jakob Hauser sieht Infineon in der Pflicht für Qimonda, hofft aber auch auf öffentliche Hilfe für den Speicherchip-Hersteller.

„Wir hoffen, dass sich die Politik darauf besinnt, unsere Schlüsseltechnologie in Europa zu halten, weil sie sonst nach Asien auswandert“, sagte Jakob Hauser zur AZ. Zuvor hatte ein Qimonda-Manager der Politik eine Mitschuld an der Pleite gegeben: Weil die Gelder des im Dezember ausgehandelten 325-Millionen-Rettungspakets nicht schnell ausgezahlt wurden, habe es Qimonda nicht geschafft, die Produktionskosten zügig zu senken, sagte der Manager der „Welt am Sonntag“.

Insolvenzverwalter Jaffé will im März darlegen, wie es mit Qimonda weitergehen soll. Währenddessen zittern die Qimonda-Beschäftigten um ihre Jobs. Einzelne Mitarbeiter hätten sich mit Erfolg bei Infineon beworben, sagte Hauser zur AZ, doch sei die Lage bei dem Konzern „extrem schwierig“.

Für Infineon wird es durch die Qimonda-Pleite immer enger. Im vergangenen Geschäftsjahr machte der Konzern bei 4,3 Milliarden Euro Umsatz 3,1 Milliarden Euro Verlust. Das Eigenkapital schrumpfte auf knapp zwei Milliarden, die liquiden Mittel betrugen Ende September 900 Millionen. Die Insolvenz von Qimonda könnte Infineon Belastungen in Höhe von 280 Millionen Euro bescheren, weil Subventionen zurückgezahlt werden müssen.

Ursprünglich plante Infineon, auf der Hauptversammlung in gut zwei Wochen die Ausgabe neuer Aktien beschließen zu lassen, um bis zu 450 Millionen Euro einzusammeln. Dafür bräuchte Infineon aber ein kleines Börsenwunder: Für die Kapitalerhöhung müssten die Aktien mindestens 2 Euro kosten. Am Freitagabend wurden die Anteile bei 68 Cent gehandelt. Ein Infineon-Sprecher sagte am Wochenende, das Unternehmen müsse bis 2010 zwei Anleihen zurückzahlen, die knapp 700 Millionen Euro ausmachen. Er betonte aber, die Situation sei „nicht bedrohlich“. sun

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