Ikea will in Hamburg neues Stadtviertel bauen
Hamburg - Ikea plant den Bau eines neuen Stadtviertels in Hamburg. Eine Schwester des schwedischen Möbelriesen will dort ein Quartier mit Wohnungen, Büros und Geschäften für Tausende Menschen errichten.
Es gebe noch keine konkreten Pläne, aber Hamburg sei Zielstadt, sagte Harald Müller, Chef von Landprop - einer Immobilientochter von Inter Ikea - am Mittwoch der dpa. Es würden noch keine Gespräche mit der Stadt geführt, sagte Müller. Das Unternehmen suche eine mindestens fünf Hektar große brachliegende Fläche. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" über das Projekt berichtet.
Inter Ikea sei auch an Projekten in anderen deutschen und europäischen Großstädten interessiert, sagte Müller. Er verwies auf London. Dort sollen in der Nähe des Olympiaparks auf einem brachliegenden Industrieareal 1200 Wohnungen, Büros, ein Hotel und Geschäfte entstehen. Der Bebauungsplan sei gerade von der Stadt verabschiedet worden.
Mindestens 40 Prozent der Wohnungen sollen familienfreundlich sein, also über drei oder mehr Zimmer verfügen. Die Bebauung müsse sich in das Umfeld einfügen. "Wir sind nicht Anhänger von Hochhäusern. Eine menschliche Bebauung ist eine vergleichsweise niedrige Bebauung", so Müller. Das Unternehmen entwickle seine Pläne stets in enger Kooperation mit den Behörden.
Die Stadt Hamburg äußerte sich zunächst zurückhaltend zu dem Vorhaben. "Uns liegt bis jetzt noch kein Schreiben oder ein Antrag von Ikea vor. Sollte es eingehen, wird es selbstverständlich geprüft", sagte der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde, Frank Krippner. Auch die Finanzbehörde, die für den Verkauf von Grundstücken zuständig ist, wusste nur aus der Zeitung von dem Projekt.
Zur Frage, ob Hamburg über geeignete Flächen verfügt, sagte Behördensprecher Daniel Stricker: "Es käme darauf an, was Ikea überhaupt will." Es gebe Gewerbeflächen in der Hansestadt, doch müssten diese erst von den Bezirken für eine Wohnungsbebauung umgewidmet werden.
Hamburg ist eine wachsende Stadt. Seit Februar leben erstmals sei über 40 Jahren mehr als 1,8 Millionen Menschen in der Hansestadt. Häuser und Wohnungen sind stark gefragt, die Immobilienpreise steigen. Der SPD-Senat will jährlich 6000 Wohnungen bauen, davon ein Drittel Sozialwohnungen.