IG Metall mahnt: Menschen wichtiger als Rendite

Airbus-Mutter EADS will ihr schwächelndes Rüstungsgeschäft umbauen. Tausende Stellen sind in Gefahr.  An vielen Standorten versammeln sich Tausende Mitarbeiter.
Georg Thanscheidt |
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Beschäftigte von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, protestieren am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) gegen einen geplanten Stellenabbau.
dpa 16 Beschäftigte von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, protestieren am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) gegen einen geplanten Stellenabbau.
Rüdiger Lütjen, Vorsitzender des Europäischen Betriebsrates EADS spricht am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder bei einer Kundgebung.
dpa 16 Rüdiger Lütjen, Vorsitzender des Europäischen Betriebsrates EADS spricht am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder bei einer Kundgebung.
Airbus-Mitarbeiter demonstrieren am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder.
dpa 16 Airbus-Mitarbeiter demonstrieren am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder.
Eine Szene der Protete in Hamburg
dpa 16 Eine Szene der Protete in Hamburg
Demonstranten mit einem Transparent in Manching
dpa 16 Demonstranten mit einem Transparent in Manching
Airbus-Mitarbeiter demonstrieren am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder. Die Beschäftigten protestieren bundesweit bei einem Aktionstag der EADS gegen Pläne für einen massiven Stellenabbau im Rüstungsgeschäft.
dpa 16 Airbus-Mitarbeiter demonstrieren am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder. Die Beschäftigten protestieren bundesweit bei einem Aktionstag der EADS gegen Pläne für einen massiven Stellenabbau im Rüstungsgeschäft.
IG Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken spricht am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder bei einer Kundgebung
dpa 16 IG Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken spricht am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder bei einer Kundgebung
Mit einer Blaskapelle treffen Beschäftigte von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) zu einer Protestkundgebung gegen einen geplanten Stellenabbau ein.
dpa 16 Mit einer Blaskapelle treffen Beschäftigte von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) zu einer Protestkundgebung gegen einen geplanten Stellenabbau ein.
Hilferuf an Wirtschaftsministerin Ilse Aigner: ein Hilferuf aus Manching.
dpa 16 Hilferuf an Wirtschaftsministerin Ilse Aigner: ein Hilferuf aus Manching.
Mehr als 2000 Beschäftigte haben sich in Manching versammelt.
dpa 16 Mehr als 2000 Beschäftigte haben sich in Manching versammelt.
Ein Mitarbeiter betritt das Cassidian-Werk in Manching.
dpa 16 Ein Mitarbeiter betritt das Cassidian-Werk in Manching.
Der Bezirksleiter der IG-Metall Bayern, Jürgen Wechsler, spricht vor Beschäftigten von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) während einer Protestkundgebung gegen einen geplanten Stellenabbau.
dpa 16 Der Bezirksleiter der IG-Metall Bayern, Jürgen Wechsler, spricht vor Beschäftigten von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) während einer Protestkundgebung gegen einen geplanten Stellenabbau.
Das Abzeichen eines Mitarbeiters von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, protestieren am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) während einer Protestkundgebung gegen einen geplanten Stellenabbau.
dpa 16 Das Abzeichen eines Mitarbeiters von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, protestieren am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) während einer Protestkundgebung gegen einen geplanten Stellenabbau.
Beschäftigte von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, protestieren am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) gegen einen geplanten Stellenabbau.
dpa 16 Beschäftigte von Cassidian, einer Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, protestieren am 28.11.2013 vor dem Werk in Manching (Bayern) gegen einen geplanten Stellenabbau.
Airbus-Mitarbeiter gehen am 28.11.2013 in Hamburg auf dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder vor den Fertigungshallen entlang. Die Beschäftigten protestieren bundesweit bei einem Aktionstag der EADS gegen Pläne für einen massiven Stellenabbau im Rüstungsgeschäft.
dpa 16 Airbus-Mitarbeiter gehen am 28.11.2013 in Hamburg auf dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder vor den Fertigungshallen entlang. Die Beschäftigten protestieren bundesweit bei einem Aktionstag der EADS gegen Pläne für einen massiven Stellenabbau im Rüstungsgeschäft.
Sink- oder Steigflug? Airbus-Mitarbeiter demonstrieren am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder
16 Sink- oder Steigflug? Airbus-Mitarbeiter demonstrieren am 28.11.2013 in Hamburg vor dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder

Airbus-Mutter EADS will ihr schwächelndes Rüstungsgeschäft umbauen. Tausende Stellen sind in Gefahr.  An vielen Standorten versammeln sich Tausende Mitarbeiter.

München - Tausende EADS-Mitarbeiter haben am Donnerstag gegen Pläne für einen massiven Stellenabbau im Rüstungsgeschäft des Luft- und Raumfahrtkonzerns protestiert. An etlichen Standorten des Unternehmens rief die IG Metall zu Kundgebungen auf. Allein im bayerischen Manching versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 2000 Beschäftigte, um ihren Ärger über die angeblichen Pläne des Managements Luft zu machen.

Der Konzern will am 9. Dezember den Arbeitnehmervertretern Details zu den geplanten Kürzungen nennen. EADS-Chef Tom Enders hatte aber zuletzt mehrfach betont, dass der Umbau des schwächelnden Wehrgeschäfts nicht ohne harte Einschnitte und Jobkürzungen ablaufen werde. Nach dpa-Informationen könnten nach der bereits angekündigten Zusammenlegung der Raumfahrttochter Astrium und der Rüstungssparte in der neuen Einheit Airbus Defence & Space bis zu 8000 Stellen wegfallen.

Thomas Pretzl, Betriebsratschef der EADS Deutschland GmbH, warf Enders in Manching vor, dass die Steigerung der Rendite für EADS Vorrang vor den Menschen habe. „Tom Enders reicht unser Gewinn nicht, er will mehr“, sagte Pretzl. „Wegen dieser Maßlosigkeit, müssen wir und unsere Familien zu Weihnachten um unsere Existenzen bangen.“

EADS brauche angesichts der Schwierigkeiten auf dem Rüstungsmarkt eine langfristige Strategie, die den Mitarbeitern Perspektiven eröffnen müsse. „Streichkonzerte helfen dem Konzern nicht weiter“, sagte Bayerns IG Metall-Chef Jürgen Wechsler in Manching. In Bayern gab unter anderem in Augsburg und Donauwörth weitere Veranstaltungen. In Norddeutschland wurde der Protesttag mit Kundgebungen bei den Werken von Premium Aerotec im niedersächsischen Varel und Nordenham begonnen, wie ein Gewerkschaftssprecher mitteilte.

Weitere Versammlungen sind vor den Airbus-Werken in Hamburg, Bremen und Stade geplant. EADS will sich im kommenden Jahr nach seiner wichtigsten Tochter in Airbus umbenennen und die Konzernstruktur verändern. Der Flugzeugbauer beschert EADS dank seiner prallen Auftragsbücher stattliche Gewinne – die Rüstung aber schwächelt.

EADS bekommt wie andere Rüstungsunternehmen die Sparpolitik in vielen europäischen Ländern zu spüren. Programme werden verschoben oder gekürzt, Bestellungen zurückgenommen. „Wir alle wissen, dass die Luft- und Raumfahrtindustrie als Wehrtechnische Industrie größtenteils von politischen Entscheidungen und Aufträgen abhängen“, sagte Wechsler. Deswegen sei neben der Konzernführung auch die Politik gefordert, um Arbeitsplätze in dieser Industrie zu sichern.

 

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