Ifo-Chef: Trumps Strafzölle "gefährlicher Irrweg"
Berlin/München - "Die EU sollte mit begrenzten Strafzöllen antworten, aber gleichzeitig auf die USA zugehen und anbieten, bei einem Verzicht auf US-Strafzölle über eine weitere Öffnung des EU-Marktes für US-Produkte zu verhandeln", sagte der Präsident des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts ifo der Deutschen Presse-Agentur.
Außerdem sollte die EU ihrerseits keinesfalls Zölle auf Stahlimporte aus China oder Indien einführen, selbst wenn jetzt mehr Stahl aus diesen Ländern in Europa angeboten werde. "Es ist wichtig, den Freihandel außerhalb der USA aufrechtzuerhalten. Sonst droht eine weltweite Ausbreitung des Protektionismus."
Mexiko und Kanada von US-Einfuhrzöllen ausgenommen
Die USA haben am Donnerstag weltweite Einfuhrzölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent und auf Aluminium in Höhe von 10 Prozent verhängt (hier geht's zur Meldung). Ausgenommen werden zunächst nur die Nachbarn Mexiko und Kanada, was Trump bereits vorher signalisiert hatte. Die Zölle sollen innerhalb von 15 Tagen in Kraft treten. Eine Klausel soll es jedoch allen Ländern ermöglichen, auf der Grundlage von Einzelfall-Verhandlungen Erleichterungen zu erreichen.