Hunderttausende für einmal Essen mit Warren Buffett
Er ist weder Hollywoodstar noch Topmodel, schon jenseits der 80 und äußerlich eigentlich recht unauffällig - und trotzdem zahlen Fans Hunderttausende für eine warme Mahlzeit mit ihm: Ein Mittagessen mit Investorenlegende Warren Buffett war Bietern in den USA Hunderttausende Dollar wert.
New York - Schon einen halben Tag vor Ende der Internetauktion lag das höchste Gebot bei 410 000 Dollar (330 000 Euro). Und eine deutliche Steigerung ist noch möglich: Vor einem Jahr ging der Lunch mit Buffett für mehr als 2,6 Millionen weg.
Der Milliardär behält das Geld nicht, sondern gibt es gleich an wohltätige Zwecke weiter. Es kommt der Aktion Glide zugute, die mit Obdachlosen und anderen Bedürftigen in San Francisco arbeitet. Das sei "die vielleicht effizienteste Organisation für Leute, die weniger Glück hatten", sagte Buffett. "Es nimmt die Leute am Tiefpunkt bei der Hand und bringt sie zurück. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen." Seine Ehefrau Susan hatte den Kontakt zur Glide Foundation hergestellt; er hielt ihn nach ihrem Tod 2004 aufrecht.
Wer immer die Auktion am frühen Samstagmorgen deutscher Zeit schließlich gewinnt, kann sich mit sieben Freunden und Buffett zum Lunch im New Yorker Steakhouse Smith & Wollensky treffen. Mittags ist es etwas billiger, da kosten die Steaks nicht mehr als 50 Dollar. Das Essen mit Buffett gilt in der Finanzszene als Ritterschlag. So wurde der chinesische Hedge-Fonds-Manager Zhao Danyang vor zwei Jahren mit einem Schlag an der Wall Street bekannt, als er dafür 2,1 Millionen Dollar springen ließ.
Buffetts guter Riecher bei Finanzanlagen hat dem Chef der Holding Berkshire Hathaway den Spitznamen "Orakel von Omaha" eingebracht. Seine Fans lieben ihn aber vor allem für seine lockeren Sprüche und seine schonungslose Offenheit, mit der er sich in der Finanzwelt nicht nur Freunde gemacht hat. Obwohl er mit etwa 50 Milliarden Dollar laut "Forbes" der drittreichste Mensch der Welt ist, lebt er verhältnismäßig einfach. Fast sein komplettes Vermögen hat er der Stiftung seines Freundes und Microsoft-Gründers Bill Gates und dessen Frau Melinda versprochen.