Höherer Euro und Trump belasten Dax

Ein steigender Eurokurs und die jüngste Pressekonferenz des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Stimmung verdorben.
von  dpa
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes.
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes. © Fredrik von Erichsen/dpa

Frankfurt/Main - Für den Dax ging es in der ersten Handelsstunde um 0,59 Prozent nach unten auf 11 577,02 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,34 Prozent auf 22 288,25 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,95 Prozent auf 1829,73 Punkte ein. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand ein Abschlag von 0,49 Prozent auf 3291,59 Zähler zu Buche.

Der Eurokurs war am Morgen mit 1,0665 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn geklettert. Dies ist vor allem für deutsche Exportunternehmen schlecht, da der Verkauf ihrer Waren in anderen Regionen der Welt dadurch erschwert werden könnte.

Experten verwiesen zur Begründung der Euro-Aufwertung und der im Gegenzug schwächeren Entwicklung des Dollar auf die gestrige Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die von Marktteilnehmern als enttäuschend gewertet wurde. Sie vermissten nähere Ausführungen zu Trumps bereits angekündigten Wirtschaftsvorhaben wie etwa Steuerkürzungen oder einem Infrastrukturprogramm.

Für Unmut sorgte Trump auch bei Anlegern im Pharmasektor. Mit seinen skeptischen Aussagen zur Branche hatte der Republikaner den Eindruck geweckt, dass er - wie ausgerechnet von den Demokraten im Wahlkampf gefordert - die Medikamentenpreise deckeln könnte. Die Anleger hatten bis dato eigentlich mit dem Gegenteil gerechnet.

Am deutschen Aktienmarkt gerieten Pharma- und Biotechwerte nun erheblich unter Druck, nachdem bereits am Vortag im New Yorker Handel der Pharmasektor deutlich Federn lassen musste. Im TecDax etwa waren die Aktien von Medigene, Qiagen und Morphosys mit Abschlägen von bis zu 4 Prozent besonders schwach. Europaweit war der Pharmasektor mit einem Minus von gut 2 Prozent der schwächste der Stoxx-600-Branchenübersicht.

Mit Quartalszahlen und einem abermals erhöhten Ausblick punktete der Südzucker-Konzern bei den Anlegern. Die Aktien gewannen als einer der stärksten Werte im MDax bisher mehr als zweieinhalb Prozent. Der Gewinn sei besser als erwartet gewesen, sagte ein Händler.

Die jüngsten Halbjahreszahlen des Autozulieferers Hella  bewerteten Händler zunächst als durchwachsen. Die Jahresziele des Scheinwerfer-Spezialisten stehen aber. Dies reichte für ein Kursplus von zuletzt 1,71 Prozent.

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