Handy-Geschäft verhagelt Nokia zum Abschied die Bilanz
Espoo - Während der Deal noch von Behörden geprüft wird, legte Nokia am Donnerstag bereits Zahlen für das verbliebene Unternehmen vor. Der Verlust aus der Handy-Sparte, die als "nicht fortgeführter Bereich" ausgewiesen wird, drückte dabei auch das "neue" Nokia ins Minus.
So gab es im Schlussquartal einen Verlust von 25 Millionen Euro. Das lag daran, dass der Verlust von 201 Millionen Euro aus dem Handy-Geschäft die schwarzen Zahlen aus dem Rest-Konzern überwog.
Nokia besteht nun noch vor allem aus dem Netzwerk-Ausrüster NSN und dem digitalen Kartendienst Here. Die verbleibenden Bereiche kamen auf einen Quartalsumsatz von knapp 3,48 Milliarden Euro.
Das war gut ein Fünftel weniger, als sie vor einem Jahr erlösten. Für den Rückgang ist vor allem NSN verantwortlich. Zusammen mit der Handy-Sparte hatte Nokia für das Schlussquartal 2012 noch einen Umsatz von gut acht Milliarden Euro ausgewiesen.
Nokia machte nur wenige Angaben dazu, wie zuletzt das Geschäft in der Handy-Sparte lief. Es hieß nur, dass der Absatz einfacher Handys zurückgegangen sei - aber in geringerem Maße auch der Smartphones.
Das kam für viele Experten überraschend, denn Nokias Lumia-Smartphones mit dem Microsoft-System Windows Phone schienen zuletzt Fuß im Markt zu fassen und verkauften sich von Quartal zu Quartal besser. Nokia führte den Rückgang auf die Stärke konkurrierender Plattformen zurück. Im Herbst waren die neuen iPhones von Apple gestartet.
Nokia hatte bereits Anfang September angekündigt, dass die traditionsreiche Handysparte für 3,79 Milliarden Euro an Microsoft verkauft wird. Der Software-Riese wird weitere 1,65 Milliarden Euro für eine Patent-Lizenz auf zehn Jahre zahlen. Im November billigten die Nokia-Aktionäre den Deal, im Dezember die EU-Wettbewerbshüter. Die Zustimmung der Regulierer einiger anderer Länder steht noch aus. Nokia und Microsoft hoffen aber, das Geschäft im ersten Quartal über die Bühne zu bringen.
Für das gesamte Jahr 2013 wies Nokia einen Verlust von 615 Millionen Euro aus. Auch dafür war das Minus von 780 Millionen aus dem Handy-Geschäft entscheidend.