Gutachter sieht Schlecker-Zukunft sehr skeptisch
Ein von Baden-Württemberg beauftragter Gutachter sieht die Überlebenschancen der insolventen Drogeriekette Schlecker äußerst skeptisch. Es sei "nicht gewährleistet", dass sich innerhalb von sechs Monaten ein Investor finde.
Stuttgart - Dies erklärt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrer Studie, die der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart vorliegt. Auch ein Weiterbetrieb in Eigenregie sei angesichts der vielen unrentablen Läden "sehr herausfordernd".
Für die 11 000 von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter der bereits geschlossenen 2200 Läden besteht aber dennoch Hoffnung auf eine Übergangslösung. Die Wirtschaftsprüfer halten das finanzielle Risiko für die Länder bei einer Kreditbürgschaft für die Schlecker-Transfergesellschaft für "noch vertretbar".
Zwar seien die Risiken nicht unerheblich, da die Zukunft der Drogeriekette unsicher sei, erklärte PWC. Eine Rückzahlung der Kredite über Erträge aus dem laufenden Geschäft sei "mit hohen Unsicherheiten verbunden". Aber es könnten die Gesellschaften in Spanien und Frankreich verkauft werden.
Die Länder sollen für einen Kredit von 70 Millionen Euro für die Transfergesellschaft bürgen. Das Stuttgarter Wirtschafts- und Finanzministerium hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, um die Lage Schleckers zu klären. Baden-Württemberg ist bereit, für die Transfergesellschaft Starthilfe in Form einer Bürgschaft zu geben. Allerdings fordert das Land von den anderen Ländern bis Mittwoch schriftliche Erklärungen, dass sie sich an dem Risiko beteiligen.
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