Günstige Urlaubsgrüße: Was Sie jetzt wissen müssen
MÜNCHEN - Gute Nachricht für Reisende: Ab 1. Juli gelten im EU-Ausland billigere Tarife für Handy-Telefonate und Daten-Roaming. Horrende Rechnungen nasch den schönsten Wochen des Jahres soll es so nicht mehr geben. Wie Sie noch sparen können...
Das Foto vom hübschen Kellner aus der Strandbar auf Facebook hochladen? Der besten Freundin statt Postkarte eine MMS vom Segel-Ausflug schicken? Dank Handy und mobilem Internet ist das alles möglich. Bisher war das aber ein teurer Spaß. Roaming heißt das Zauberwort – in fremden Mobilfunknetzen konnten die Betreiber ordentlich Extra-Gebühren verlangen. Pünktlich zur Urlaubssaison am 1. Juli hat die EU-Kommission die Mobilfunkbetreiber jetzt an die Zügel gelegt und die Preispolitik neu geregelt. Das müssen Sie wissen:
Wie teuer sind Handy-Telefonate in Zukunft? Wer mit seinem deutschen Handy im EU-Ausland telefoniert, zahlt ab 1. Juli nur noch maximal 39 Cent pro Minute. Mit Mehrwertsteuer macht das 46,41 Cent. Eingehende Anrufe kosten netto nur noch 15 Cent (mit Mehrwertsteuer 17,85 Cent). Derzeit schlagen Telefonate aus dem EU-Ausland noch mit 51 Cent zu Buche, wer ein Gespräch annimmt, zahlt bis zu 23 Cent. Der Preis für eine SMS bleibt gleich: Sie kostet 13,09 Cent. Die Weiterleitung auf die Mailbox bleibt ebenfalls kostenlos. Nur fürs Nachrichten-Abhören kann der Mobilfunkbetreiber dann noch Geld nehmen, also am besten: Mailbox aus.
Wie schaut’s mit mobilem Internet aus? Gute Nachricht für alle, die im Urlaub nicht nur auf dem Brett surfen, sondern auch durchs Internet: Hier gilt ab sofort eine automatische und gesetzlich verankerte Kostenobergrenze von 50 Euro (59,50 Euro mit Mehrwertsteuer). Wenn sich der Nutzer dem Limit nähert, muss er von seinem Betreiber per SMS oder Mail gewarnt werden. Hat er die Kostenobergrenze erreicht, bricht die Verbindung ab. Es sei denn, der Nutzer sagt ausdrücklich, dass er weitersurfen will.
So ist ein Kontroll-Mechanismus eingebaut, der böse Überraschungen verhindert. Nicht, dass es Ihnen geht wie Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, der durch Surfen und Mailen eine Rechnung von 42000 Euro anhäufte. Allerdings: Diekmann war in Marokko unterwegs, also außerhalb der EU – und da gelten die Roaming-Regeln nicht.
Kann ich noch mehr sparen? Wer viel telefoniert oder geschäftlich erreichbar bleiben muss, für den lohnen sich spezielle Auslands-Optionen der Netzbetreiber. Im Tarif „T-Mobile Weltweit“ kostet eine Gesprächsminute zum Beispiel 43 Cent, im Reise-Tarif „Smart Traveller“ aber nur 24 Cent. Allerdings kommen hier nochmal 63 Cent Gesprächsgebühr pro Anruf dazu.
Eine weitere Möglichkeit ist es, im Ausland eine Prepaid-Karte zu kaufen. Eingehende Gespräche sind dann für den Urlauber ganz kostenlos. Allerdings geht das nur, wenn das Handy Simlock-frei ist, also für Karten fremder Anbieter freigeschaltet ist.
Und: Informieren Sie sich bei Ihrem Anbieter, ob er im Ausland ein Partnernetz hat. Vor Ort müssen Sie dann die automatische Netzwahl Ihres Handys ausschalten und das Partnernetz einstellen. Schönen Urlaub! zo/bg