Griechischer Staatschef beruft Krisensitzung ein
Für Griechenland schlägt die Stunde der Wahrheit: Vertreter von Regierung und Opposition kommen am Freitagmittag in Athen zu einer Krisensitzung zusammen.
Athen - Staatspräsident Karolos Papoulias hatte das Treffen wegen der dramatischen Finanzlage einberufen. An der Sitzung wird auch Ministerpräsident Giorgos Papandreou teilnehmen. Der Staatspräsident will ausloten, ob doch noch Einigkeit beim neuen harten Sparpaket hergestellt werden kann. Die Opposition wirft der Papandreou-Regierung vor, mit ihrem Sparkurs die Wirtschaft abzuwürgen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU sind nicht mehr bereit, Griechenland finanziell unter die Arme zu greifen, solange die Opposition die Sparanstrengungen nicht mitträgt. Griechenland muss in den kommenden vier Jahren 78 Milliarden Euro sparen; einen Teil will die Regierung mit dem Verkauf von Staatsbesitz einnehmen.
Griechenland hat nur noch bis Mitte Juli Mittel, um seine Verpflichtungen zu erfüllen und Löhne sowie Pensionen zu zahlen. Um aus der schwierigen Situation herauszukommen, braucht Athen dringend die nächste Tranche der kombinierten Hilfe von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Die Experten der EU und des IWF prüfen zurzeit gründlich die Bücher in Athen. Bislang haben sie kein Grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Tranche gegeben.