Goldener Kompass für Altersvorsorge: Richtig für morgen vorsorgen

München - Mit 30 haben sich die meisten in ihrem Beruf etabliert und vielleicht schon ein kleines finanzielles Polster aufgebaut. Einige wollen eine Familie gründen oder haben das bereits getan. Die Anforderungen des Lebens haben sich in dieser Lebensphase in einer nicht unerheblichen Weise verändert. Bis zum Renteneintritt sind es jetzt noch 30 bis knapp 40 Jahre. Es ist also an der Zeit, sich gründlicher als bisher Gedanken über die Altersvorsorge zu machen.
Welche existenziellen Risiken sind abzusichern?
Zuerst sollten auch hier mögliche oder tatsächliche Risiken ausgeschlossen werden. Neben der privaten Haftpflichtversicherung ist immer noch der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Sie sichert das Risiko ab, durch Unfall oder Krankheit nicht mehr arbeiten und Geld verdienen zu können. Bereits bestehende Verträge sollten noch einmal unter die Lupe genommen und an die Lebenssituation angepasst werden. Jeder sollte zudem für sich klären, ob weitere existenzbedrohende Risiken bestehen. Ist das Wohneigentum hinreichend gegen Schäden versichert ? Wie sieht es mit der finanziellen Absicherung der Familie im Todesfall aus ? Gibt es weitere Risiken, die bedacht werden sollten?
Sollte man sich Prioritäten setzen?
Wer ausreichend abgesichert ist und dauerhaft Geld übrig hat, sollte überlegen, welche Ziele und Wünsche für die Zukunft bestehen. Ist die Absicherung der Kinder wichtig, die Anschaffung von Wohneigentum oder die Entschuldung der Immobilie ?
Ist eine fehlende Risikobereitschaft eine Sparbremse?
Wichtig ist auch zu ermitteln, welche Risiken wir bei der Geldanlage in Kauf zu nehmen bereit sind. Investitionen in Investmentfonds können zwar gewinnbringender sein als andere Anlageformen, bei schlechter Marktlage aber auch zu erheblichen Verlusten führen. Wer solche Verluste finanziell nicht verkraften kann oder nicht riskieren will, sollte sich für weniger riskante Anlagemöglichkeiten entscheiden. Hier vermehrt sich das Geld vielleicht nicht ganz so schnell, doch dafür ist die Verlustgefahr eventuell geringer.
Für welchen Zeitraum kann Geld zurückgelegt werden?
Bevor Verträge unterschrieben werden, sollte auch diese Frage beantwortet werden. Denn einige haben Geld übrig, auf das sie über längere Zeit verzichten und das sie darum in Anlageprodukte mit längerer Laufzeit stecken können. Das bringt in der Regel höhere Erträge.
Für andere ist eine langfristige Anlage weniger geeignet, weil sie unter Umständen schneller wieder an das Geld kommen müssen, um ungeplante, aber notwendige Ausgaben begleichen zu können. Für sie sind flexiblere Anlageformen sinnvoller.
Wann ist es sinnvoll, sich neu aufzustellen?
Einige haben Ersparnisse angelegt. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um zu prüfen, ob die vorhandenen Produkte noch passen oder ob es sinnvoll ist, sich neu aufzustellen. Ist das Tagesgeldkonto mit seiner geringen Verzinsung vielleicht zu unrentabel oder ist die vorhandene kapitalbildende Lebensversicherung zu teuer und zu unflexibel? Welche aktuellen Anlageprodukte bringen eventuell mehr ein? Oder lohnt es sich vielleicht doch, beim alten Vertrag zu bleiben, weil er noch Konditionen bietet, die gegenwärtige Angebote nicht haben?
Welche staatliche Förderung kann ich mitnehmen?
Ob Riestern oder Bausparen: Staatliche Förderung kann helfen, die eigenen Sparziele zu erreichen. Dabei gilt es zu klären, welche Fördermöglichkeiten für den Sparer nutzbar und sinnvoll sind. Eine betriebliche Altersvorsorge kann sich beispielsweise lohnen, wenn der Arbeitgeber den Beitrag alleine oder zumindest einen nennenswerten Zuschuss zahlt.
Wo kann ich mich zu diesem Thema beraten lassen?
Das Spektrum an Altersvorsorgeoptionen, die im Alter zwischen 30 und 50 Jahren infrage kommen, ist breit und birgt unterschiedliche Chancen und Risiken. Sparer sollten sich Zeit nehmen und eine Anlagestrategie nach ihren Wünschen entwickeln. Die Verbraucherzentralen helfen bei der Entwicklung von passgerechten Altersvorsorgestrategien.