Gestiegene Benzin- und Heizöl-Preise dämpfen Konsumlaune

Der kräftige Preisanstieg vor allem bei Benzin- und Heizöl hat die Verbraucherstimmung in Deutschland im März weiter eingetrübt.
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Blick ein Einkaufszentrum am Berliner Alexanderplatz.
Jens Kalaene/dpa Blick ein Einkaufszentrum am Berliner Alexanderplatz.

Nürnberg - Viele Haushalte seien über die Inflationsrate von inzwischen mehr als zwei Prozent im Februar besorgt und befürchteten dadurch eine Schmälerung ihres verfügbaren Einkommens, teilte das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK in seiner Konsumklimastudie mit.

Entsprechend rechnet die GfK im April mit einer weiteren Abkühlung der Konsumlaune. Der auf 2.000 Verbraucherinterviews basierende GfK-Konsumklimaindex werde voraussichtlich um 0,2 Punkte auf 9,8 Zähler sinken. Im selben Umfang hatte sich die Verbraucherstimmung bereits im März abgekühlt. "Die Inflation ist in Deutschland nun mal ein sehr sensibles Thema", berichtete GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl.

Verbraucher reagieren nach seiner Erfahrung vor allem auf gestiegene Treibstoff- und Heizölpreise; diese hätten für viele Menschen Signalwirkung. "Die Treibstoffpreise sind eben öffentliche Preise, die oft an den Straßenrändern zu sehen sind", erläuterte Bürkl. Vor allem für Autopendler seien Benzin und Diesel ein großer Ausgabeposten. Da inzwischen die Rohölpreise wieder im Sinkflug seien, rechnet Bürkl aber bald schon wieder mit einer geringeren Inflationsrate und einer Aufhellung der Verbraucherstimmung.

Im Großen und Ganzen seien die Verbraucher weiterhin zuversichtlich. So stieg der Konjunkturoptimismus im März wieder stärker, nachdem sich im Februar Skepsis breit gemacht hatte. Entsprechend kletterte der GfK-Indikator für die Konjunkturerwartung im März um 8,4 Zähler auf 18,1 Punkte. "Die Verunsicherung bei vielen Konsumenten über die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump ist wieder einem größeren Konjunkturoptimismus gewichen", urteilte Bürkl.

Die Angst vor einer womöglich noch stärker steigenden Inflationsrate hat die Verbraucher auch nicht an größeren Ausgaben für Autos, Möbel oder teure Urlaubsreisen gehindert, wie die GfK-Konsumklimastudie zeigt. Im Gegenteil: Die sogenannte Anschaffungsneigung legte im März um 3,9 Punkte auf das hohe Niveau von 55,5 Punkten zu. Die Februar-Verluste hätten damit wieder ausgeglichen werden können.

Inzwischen sind nach GfK-Erkenntnissen viele Bundesbürger auch wieder bereit, mehr Geld auf die hohe Kante zu legen, wie die ebenfalls ermittelte "Sparneigung" zeigt. Der entsprechende Indikator lag im März zwar weiter tief im Minusbereich. Mit einem Wert von minus 55 stieg der entsprechende Indikator im Vergleich zu Februar aber um fünf Punkte. Im April 2016 hatte er noch bei minus 73 Punkten gelegen.

Lesen Sie hier: Höhere Inflation bremst Anstieg der Löhne zum Jahresende

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