General Motors schmiedet "Plan B"

Nach der gescheiterten Übernahme am vergangenen Donnerstag soll der Verkauf von Opel nun diese Woche über die Bühne gehen. Falls doch etwas dazwischen kommt, hat General Motors auch noch "Plan B".
Bei der Opel-Übernahme wird trotz erheblicher Bedenken der EU-Kommission ein rascher Vertragsabschluss zwischen Magna und General Motors (GM) angestrebt. Eine Unterzeichnung an diesem Mittwoch sei grundsätzlich möglich, hieß es am Montag in Verhandlungskreisen. Als Voraussetzung dafür gilt, dass die von Brüssel gewünschten Klarstellungen von GM und der Bundesregierung vorliegen.
Ungebundene Staatshilfen
Berlin hat nach dpa-Informationen in einem Brief an die Kommission inzwischen versichert, dass die Staatshilfen nicht an das Konsortium Magna/Sberbank gebunden seien und allein das überzeugende industrielle Konzept den Ausschlag gegeben habe. Nun muss noch GM eine Erklärung in Brüssel abgeben. Die EU-Wettbewerbsprüfer gehen dem Verdacht nach, dass es unerlaubte Absprachen gegeben haben könnte.
"Plan B": GM behält Opel
Angesichts der Bedenken der EU- schließt GM ein Scheitern des Geschäfts nicht aus. Für diesen Fall ist GM einem Zeitungsbericht zufolge bereits darauf vorbereitet, Opel doch zu behalten und selbst zu sanieren. Allerdings würden nach diesem "Plan B" weit mehr Stellen gestrichen als von Magna geplant, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf Insider.
General Motors würde dem Bericht zufolge zum Neustart von Opel die US-Regierung um weitere Finanzhilfen bitten oder die Tochter in eine geordnete Insolvenz schicken, um Altlasten abzuwerfen. Nach dem "Plan B" für den Fall würden wohl einige tausend mehr Jobs gestrichen als von Magna geplant. Zudem würde mindestens ein Werk in Deutschland geschlossen oder verkauft, berichtete das Blatt. Magna will in Europa rund 10.500 Stellen abbauen, davon etwa 4500 der rund 25.500 Stellen in Deutschland. Die vier deutschen Werke in Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach will Magna erhalten.
dpa