Geld sparen in der Krise - die zehn besten Tipps

Vielen fehlt Geld, weil sie in der Pandemie weniger arbeiten, in Kurzarbeit sind oder arbeitslos geworden sind. Wer clever ist, versucht, Leistungen günstiger zu bekommen oder unnötige Ausgaben zu kappen.
Die AZ hat zehn SparTipps für Sie, die bis zu 9.000 Euro für die Haushaltskasse bringen:
Tipp 1: Strom günstiger beziehen
Wegen des Kohleausstiegs werden die Strompreise in den nächsten Jahren drastisch steigen. Deshalb sollten Sie über einen Wechsel zu einem günstigen Anbieter nachdenken. Laut Vergleichsportal Verivox können Sie dadurch jedes Jahr viel Geld sparen.
Eine Familie mit 4.000 Kilowattstunden (kWh) Verbrauch kann jährlich mehr als 200 Euro sparen. Im Internet können Sie unter www.verivox.de oder www.check24.de schnell herausfinden, bei welchem Anbieter Sie am günstigsten wegkommen.
Tipp 2: Alte Ölheizung auswechseln
Haben Sie ein Haus mit einer alten Ölheizung? Dann sollten Sie diese noch 2020 austauschen. Sie bekommen dafür staatliche Zuschüsse von bis zu 45 Prozent.
Und das kann sich richtig lohnen: Wenn die neue Heizung zwischen 10.000 und 20.000 Euro kostet, ist eine Ersparnis von 9.000 Euro drin.
Tipp 3: Benzin preiswert tanken
Eine Preis-App auf dem Handy hilft Autofahrern, pro Tankfüllung fast zehn Euro zu sparen. Denn im Umkreis von zehn bis 15 Kilometern kann sich der Literpreis von Tankstelle zu Tankstelle bis zu 15 Prozent unterscheiden. Die beste Zeit zum Tanken ist übrigens in der Regel am Abend.
Weite Wege nur zum Tanken sollten sie aber nicht fahren. Sonst werden Sie allein durch den Spritverbrauch das Ersparte
wieder los.
Tipp 4: Fahrtkosten zur Arbeit sparen
Rein rechtlich betrachtet, haben Sie zwar keinen Anspruch auf Arbeit im Homeoffice. In vielen Firmen gibt es aber in den Arbeitsverträgen, Betriebsvereinbarungen oder im Tarifvertrag Regelungen zur Heimarbeit.
Auch die Angst vor Ansteckung berechtigt noch nicht zum Arbeiten von Zuhause aus. Und selbst bei einem Teil-Lockdown dürfen Sie sich nicht eigenmächtig, ohne die Erlaubnis des Arbeitgebers, ein Homeoffice einrichten. Trotzdem sollten Sie - soweit es die Arbeit zulässt - bei Ihrem Chef nachfragen, ob er Heimarbeit genehmigt. So sparen Sie sich die Fahrtkosten zu Ihrem Arbeitsplatz in der Firma.
Tipp 5: Bei sozialen Projekten mitarbeiten
Viele soziale Organisationen suchen ältere Freiwillige. Frührentner bekommen dafür meist 400 Euro Taschengeld pro Monat. Wegen des geringen Zusatzverdienstes bleibt in dem Fall die Rente ungekürzt und für den Freiwilligendienst werden Pflichtbeiträge in die Rentenkasse gezahlt. Nach einem Jahr können Sie dadurch mit etwa 30 Euro mehr Rente im Monat rechnen.
Mit einem Trick ist diese Aufstockung auch beim Bezug einer vollen Altersrente möglich: Beantragen Sie wegen Ihrer sozialen Arbeit nur eine Teilrente (zum Beispiel 99 Prozent). Nach dem Ende stocken Sie Ihr Alterssalär wieder auf 100 Prozent auf.
Tipp 6: Wohngeld beantragen
Geldnöte können auch Studenten haben. Viele finanzieren sich ihr Studium durch Jobs in Branchen, die jetzt Kurzarbeit eingeführt haben. Das Aufstockungsgeld bei Kurzarbeit erhalten Studierende aber nicht. Sie sollten prüfen, ob sie Wohngeld beantragen können. "Das ist relativ viel, was man da bekommt", sagt Hermann-Josef Tenhagen von Finanztip.
Für einen Zwei-Personen-Haushalt kann der Zuschuss in München über 750 Euro betragen. Einige Behörden bieten Wohngeld-Rechner im Internet an, die den Betrag überschlägig ausrechnen können.
Tipp 7: Geld in Aktien anlegen
Wer Geld aus einer Abfindung oder Lebensversicherung bekommen hat oder ein Depot für die Altersvorsorge anlegen will, sollte es in Aktienfonds investieren.
Wichtige Voraussetzung dafür ist: Sie sollten etwa zehn bis 15 Jahre auf das angelegte Geld verzichten können. Am einfachsten geht das mit einem Indexfonds auf das deutsche Börsenbarometer. Der EURO STOXX 50 bündelt 50 große Konzerne des Euro-Währungsgebiets. Und der MSCI World umfasst 1.600 Unternehmen in 23 Industriestaaten.
Wegen der bestehenden wirtschaftlichen Risiken sollten Anleger aber nicht alles auf eine Karte setzen und nach Branchen, Regionen und Risiken streuen. Dann haben Sie Reserven, falls die Kurse nochmal stärker fallen sollten.
Tipp 8: Renten-Depot erholen lassen
Wer zu Jahresbeginn noch 20.000 Euro in seinem Renten-Aktiendepot hatte, ist jetzt um ein paar Tausend Euro ärmer.
Deshalb gilt: Wer kurz vor der Rente steht und ursprünglich in diesem Jahr sein Depot auflösen wollte, sollte das nur in Raten tun. "Nehmen Sie nur die Summe, die sie im ersten Jahr brauchen", rät dazu Finanzexperte Tenhagen. "Der Rest sollte erst einmal im Depot bleiben."
Tipp 9: Befreiung von Rundfunkgebühren
Wer wegen der Corona-Krise aktuell Sozialleistungen bezieht, kann sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen. Darunter fallen zum Beispiel die Grundsicherung und Arbeitslosengeld II.
Für Ehepaare und eingetragene Lebensgemeinschaften ist das selbst dann auch möglich, wenn nur ein Partner Sozialleistungen bezieht. Auch Bafög-Empfänger und Bezieher der Berufsausbildungsbeihilfe können sich grundsätzlich von der Gebührenpflicht befreien lassen. Sie sparen so einen Betrag von 210 Euro im Jahr. Den Antrag finden Sie auf der Webseite des Beitragsservices (www.rundfunkbeitrag.de).
Tipp 10: Kostenloses Konto beantragen
Eröffnen Sie am besten ein Girokonto, das keine Gebühren kostet. Die günstigsten Banken dafür sind unter anderem DKB, Comdirect, Norisbank, ING und Consorsbank. Deren Girokonten sind fast komplett kostenlos. Suchmaschinen im Internet können ebenfalls weitere entsprechende Banken für Sie herausfiltern (wie etwa www.finanztip.de.
Bei einer normalen Bank zahlen Sie für Standardkonten sonst oftmals 100 bis 200 Euro im Jahr.