Gefragt: Pflege-Manager
Sie verhandeln mit Kassen, organisieren Fortbildungen, gestalten tägliche Abäufe einer Einrichtung und sichern die Qualität
Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 verdoppeln. Das schafft nicht nur Arbeit für Pfleger, die Älteren im Alltag helfen.
Gefragt sind auch Fachkräfte, die soziale Einrichtungen leiten. Und die sich im Qualitätsmanagement darum kümmern, dass Probleme wie Mangelernährung und Fehler bei der Medikamentenvergabe vermieden werden. Was etwa ein gutes Heim ausmacht und wie Pflege organisiert werden muss, damit sie den Bedürfnissen von Älteren und Angehörigen entspricht, das lernen Studenten in dem Fach Pflegemanagement.
„Wir bilden also Fachleute aus, die in erster Linie konzeptionell arbeiten“, erklärt Prof. Beate Blättner von der Fachhochschule Fulda, die das Fach anbietet. Gefragt sind aber keine kühlen Rechner, die lediglich Stellenpläne und Finanzen eines Heims im Blick haben. Absolventen sollen vielmehr die Pflegepraxis mitgestalten und die Heimaufsicht inhaltlich beraten. Oder sie verhandeln mit Krankenkassen über Verträge für neue Versorgungsleistungen, die das Heim anbieten will. Und sie organisieren Fortbildungen für Pfleger.
Eine Ausbildung zum Pfleger ist Voraussetzung. Im Studium stehen dann Fächer wie Pflegewissenschaft auf dem Lehrplan. Darin geht es zum Beispiel darum, wie sich Liegegeschwüre von bettlägerigen Patienten vermeiden lassen, erläutert Blättner. Daneben müssen Studenten aber auch BWL lernen.
Die Jobaussichten sind nach einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung gut: Demnach sind Manager im Sozial- und Gesundheitsbereich derzeit gesucht. Vier von zehn (42 Prozent) Einrichtungen haben Probleme, solches Personal zu finden. Jobs für Absolventen gibt es in der ambulanten Pflege und in Heimen. Sie können aber auch in der Kranken- und Pflegeversicherung arbeiten. Oder sie sind in der Weiterbildung tätig.
Außer in Fulda wird das Fach an rund zwei Dutzend Hochschulen angeboten – etwa in München, Nürnberg, Berlin, Hamburg, Münster und Köln.
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