Fremd-Abheben: Streit um Bankgebühren
FRANKFURT/MAIN - Der Streit eskaliert: Eigentlich sollten sich die Bankengruppen bis Ende des Monats einigen, wieviel Geld eine Abhebung am Automaten den Kunden kostet. Zwei Euro oder unbegrenzt kassieren?
Seit Wochen verhandeln die Banken über einheitliche Regeln für die Bargeld-Abhebung am Automaten. Jetzt eskaliert der Streit. Eigentlich sollten die Bankengruppen dem Bundeskartellamt am 31. August eine gemeinsame Lösung präsentieren. Doch dazu wird es nicht kommen, berichtet das „Handelsblatt“.
Grund: Die drei Verbände – der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, der Bundesverband deutscher Volks- und Raiffeisenbanken und der Bundesverband deutscher Banken – konnten sich nicht auf einen Kompromiss einigen. Stattdessen wird es zwei Vorschläge geben: einen der Privatbanken und einen der Sparkassen und Volksbanken.
Die Privatbanken wollen die Gebühren an fremden Automaten auf zwei Euro deckeln. Die Sparkassen und Volksbanken wollen dagegen keine feste Höchstgebühr. Stattdessen soll dem Kunden vor jeder Transaktion angezeigt werden, wieviel er zahlen muss, so dass er den Vorgang noch abbrechen kann.
Das Bundeskartellamt kämpft seit Monaten gegen zu hohe Gebühren fürs Fremd-Abheben. Bereits im April gab es einen Vorschlag der Banken, sie wollten eine Höchstgebühr von fünf Euro. Das war dem Kartellamt aber zu viel.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, will das Kartellamt die Automatenverbünde grundsätzlich prüfen. Sollten sie dann aufgelöst werden, träfe das vor allem die Sparkassen-Kunden, die bisher bundesweit kostenlos abheben können.
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