Frauen verdienen im Durchschnitt 23 weniger
Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 23 Prozent weniger Geld als Männer – für die gleiche Tätigkeit. Das Statistische Bundesamt hat sich den Unterschied bei den Gehältern jetzt genauer angesehen.
WIESBADEN Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 23 Prozent weniger Geld als Männer – für die gleiche Tätigkeit. Das Statistische Bundesamt hat sich den Unterschied bei den Gehältern jetzt genauer angesehen: Dabei wird deutlich, dass die Unterschiede bei Berufseinsteigern noch nicht so groß sind: Bei Anfängern unter 25 Jahren liegt die Differenz nur bei zwei Prozent – gegen Ende des Berufslebens, also bei den ab 60-Jährigen, liegt die Differenz dagegen bei 30 Prozent.
Am meisten steigt der Unterschied in den Jahren zwischen 30 und 40: Bei den 25- bis 29-Jährigen liegt er bei acht Prozent, bei den 35-39-Jährigen schon bei 21 Prozent. Danach wird die Kluft wieder etwas langsamer größer. Frauen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren verdienen zwischen 26 und 29 Prozent weniger als Männer.
Die Differenz ist nicht in allen Branchen gleich. Den größten Unterschied gibt es mit 34 Prozent bei Freiberuflern und in technischen Berufen. Fast gleiches Gehalt erhalten Frauen und Männer im Bergbau.
Als Ursachen für die unterschiedliche Bezahlung sehen Sozialforscher verschiedene Phänomene. Dabei zählt nicht nur die Wertschätzung des Chefs. Laut Untersuchungen verhandeln Frauen schlechter und schätzen den Wert ihrer Arbeit selbst für geringer ein. Zwei Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass Frauen mit weniger Gehalt zufrieden sind und geringere Summen für gerecht halten, als es Männer tun. Dazu kommen in den Jahren, in denen die Kluft am stärksten wächst: die Geburt von Kindern, die oft Erwerbsunterbrechungen oder andere Änderungen in der Karriere zur Folge haben.
- Themen:
- Statistisches Bundesamt