Förderung für Doktorandinnen

DÜSSELDORF - Ein Unesco-Programm hilft Müttern. Denn eine Familie darf für junge Forscherinnen keine Karriere-Sackgasse sein. Und so sieht die Förderung aus...
Doktorandinnen in den Naturwissenschaften, die Kinder haben, können sich noch bis Ende des Jahres für eine Förderung durch das Programm „For women in science“ bewerben. Das Preisgeld beträgt jeweils 20 000 Euro und wird an Wissenschaftlerinnen mit hervorragender Qualifikation vergeben. Die finanzielle Unterstützung soll den Frauen ermöglichen, wissenschaftliche Karriere und Familie besser zu vereinbaren. Das Förderprogramm ist eine Kooperation der Deutschen Unesco-Kommission und der L'Oréal Deutschland GmbH. Es wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard durchgeführt. Die Förderung von 20 000 Euro pro Doktorandin umfasst:
- eine monatliche finanzielle
Unterstützung von bis zu 400
Euro für Haushalt oder zusätzliche
Kinderbetreuung, um
den Forscherinnen Zeit für die
wissenschaftliche Arbeit zu geben
- ein individuell zugeschnittenes
Karriere-Förderprogramm,
das unter anderem
Coaching, Mentoring, Karriereseminare
umfasst
- einen finanziellen Beitrag
für die Kinderbetreuungsmöglichkeiten
an der Forschungseinrichtung
der Wissenschaftlerin.
„For women in science“
ist ein seit 1998 bestehendes
internationales Förderprogramm
der Unesco und
L'Oréal.
Das Programm richtet sich
an Wissenschaftlerinnen mit
Kindern, da gerade in Deutschland
die Familiengründung
häufig zur Unterbrechung
oder sogar zum Abbruch einer
vielversprechenden Karriere
führt. Jungen, herausragend
qualifizierten Forscherinnen
soll mit dem Preisgeld die Karriere
erleichtert werden und
der deutschen Forschung das
Wissen und die Begabung dieser
Wissenschaftlerinnen erhalten
bleiben.
Weil sich die beiden Lebensinhalte
Beruf und Familie nur
mit hohen Kosten vereinbaren
lassen, geht der Frauenanteil
unter den Wissenschaftlern
nach der Promotion rapide zurück:
2007 wurden 42,2 Prozent
der Promotionen von
Frauen abgelegt, aber der Anteil
an Professorinnen beträgt
nur 16,2 Prozent.
Info: fwis-programm.de, forwomeninscience.com. Angaben zu
der Situation von Frauen in der
Wissenschaft auch auf internationaler
Ebene unter cews.org/statistik