Fleischproduktion erstmals seit 15 Jahren rückläufig

Erstmals seit 1997 ist die deutsche Fleischproduktion im vergangenen Jahr geschrumpft. Rund 8 Millionen Tonnen Fleisch verließ die Schlachthöfe.
dpa |
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Erstmals seit 1997 ist die deutsche Fleischproduktion im vergangenen Jahr geschrumpft. Rund 8 Millionen Tonnen Fleisch verließ die Schlachthöfe. Das waren 160 000 Tonnen oder 1,9 Prozent weniger als im Rekordjahr 2011, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Wiesbaden - Rückgang in der deutschen Fleischproduktion: Hauptprodukt der Fleischindustrie blieb mit einem Anteil von mehr als zwei Dritteln das Schweinefleisch, bei dem aber der Rückgang der Produktionsmenge mit 2,5 Prozent auf 5,5 Millionen Tonnen überdurchschnittlich hoch war. Dafür mussten 58,2 Millionen Schweine (-1,4 Mio) ihr Leben lassen.

Ein wichtiger Grund für den Rückgang sei die zum Jahreswechsel wirksame EU-Verordnung zur Sauenhaltung, erklärte Marktanalyst Tim Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn. Die Investitionen in den Tierschutz seien von vielen kleineren Betrieben nicht mehr zu tragen gewesen. Es sei daher auch für 2013 mit einem Rückgang der Schweineproduktion zu rechnen, da die verbleibenden Großbetriebe erst mit Verzögerung die Marktlücke schließen. Im November 2012 habe es noch 29 800 Schweinehalter in Deutschland gegeben. Die Zahl der Betriebe sei aber permanent rückläufig.

Zudem hat nach Analysen der AMI der Export geschwächelt. Grund seien die wirtschaftlichen Probleme in den EU-Staaten in Folge der Währungskrise. Deutschland produziert deutlich mehr Rinder- und Schweinefleisch als hierzulande verbraucht wird. Der mengenmäßige Außenhandelsüberschuss betrug laut AMI im vergangenen Jahr 16 Prozent bei Schwein und 6 Prozent bei Rind. Die Fleischproduktion ist in den vergangenen Jahren enorm ausgebaut worden. 1997 wurden in Deutschland 5 Millionen Tonnen Fleisch produziert.

Auch die Rindfleischproduktion ging 2012 laut Bundesamt im Jahresvergleich zurück, und zwar um 1,9 Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen. Mit 1,4 Millionen Tonnen (+0,3 Prozent) ist der in den Jahren zuvor gewohnte Zuwachs beim Geflügel nahezu zum Erliegen gekommen.

Eine minimale Rolle spielt das derzeit heiß diskutierte Pferdefleisch: 2012 wurden in Deutschland 11 300 Pferde geschlachtet, ein Rückgang um 2,3 Prozent. Daraus ergab sich eine Menge von nahezu 3000 Tonnen Pferdefleisch. "Das ist ein absolutes Nischenprodukt", erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Fleischwirtschaft, Heike Harstick. Pferde würden nur in kleineren, regionalen Rossschlachter-Handwerksbetrieben verarbeitet.

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