Flaute? Ohne Siemens

Trotz Milliarden-Belastungen verbucht der Konzern einen Rekord-Gewinn. Der Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr trotz des kostspieligen Konzernumbaus 5,9 Milliarden Euro Gewinn gemacht.
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Landstromversorgung im Lübecker Hafen: Mit Infrastrukturprojekten wie diesem will Siemens weiter Geld verdienen. Foto: Siemens
az Landstromversorgung im Lübecker Hafen: Mit Infrastrukturprojekten wie diesem will Siemens weiter Geld verdienen. Foto: Siemens

MÜNCHEN - Trotz Milliarden-Belastungen verbucht der Konzern einen Rekord-Gewinn. Der Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr trotz des kostspieligen Konzernumbaus 5,9 Milliarden Euro Gewinn gemacht.

Die weltweite Konjunkturkrise scheint an Siemens abzuperlen. Der Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende September endete, trotz des kostspieligen Konzernumbaus 5,9 Milliarden Euro Gewinn gemacht – ein Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Siemens behauptet sich auch in rauen Fahrwassern, trotz zunehmendem Gegenwind“, dichtete Vorstandschef Peter Löscher gestern.

Mit verantwortlich für die guten Zahlen ist der Verkauf des Autozulieferers VDO an Continental. Er spülte Siemens 5,5 Milliarden Euro in die Kasse. Aber auch für die nächste Zeit ist Löscher optimistisch. Im aktuellen Geschäftsjahr peilt er ein Ergebnis zwischen 8 und 8,5 Milliarden Euro an. Der Konzern habe Aufträge mit einem Volumen von mehr als 85 Milliarden Euro in den Büchern stehen, sagte er.

Bei diesen Aussichten lässt sich auch die tiefrote Bilanz des vierten Quartals verschmerzen. Der Umbau der Konzernstruktur und der Abbau von weltweit 17000 Stellen kamen Siemens teuer zu stehen. Jeweils eine Milliarde Euro fielen für eine erwartete Strafe der US-Börsenaufsicht SEC an, für das Rotstiftprogramm und für die Trennung von der defizitären Telefonanlagensparte SEN. Unterm Strich blieb ein Quartalsverlust von 2,4 Milliarden Euro.

900 Verstöße gegen interne Verhaltensvorschriften

Bei der Korruptionsbekämpfung im eigenen Haus meldet Siemens Erfolge: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hätte das Team unter Compliance-Vorstand Peter Solmssen über 900 Fälle von Verstößen gegen interne Verhaltensvorschriften aufgedeckt, heißt es. In 13 Prozent davon ging es um Korruption oder die Bildung von Kartellen. 17 Prozent der Fälle betrafen Untreue oder Betrug. In den restlichen 70 Prozent ging es etwa um Veruntreuung von Firmeneigentum, Belästigung oder Diskriminierung. 26 Prozent der betroffenen Mitarbeiter wurden entlassen. In 66 Prozent der Fälle gab es Abmahnungen oder Verwarnungen.

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