Finanzkrise reißt Postbank tief ins Minus
Besonders die Insolvenz der amerikanischen Lehman-Bank belastet das Ergebnis des Kreditinstituts schwer. Jetzt soll das Kapital um eine Milliarde Euro erhöht werden. Auch Änderungen am Geschäftsmodell sind geplant.
Die Finanzmarktkrise macht der Deutschen Postbank zu schaffen. Die Bank meldete am Montag ein negatives Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 449 Millionen Euro für das dritte Quartal. Für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres weise die Postbank damit ein Vorsteuerergebnis von minus 112 Millionen Euro aus, hieß es. 2007 hatte die Postbank im dritten Quartal noch einen Gewinn von 350 Millionen Euro eingefahren.
«Infolge der im dritten Quartal nochmals deutlich verschärften Krise an den internationalen Finanzmärkten führten im Wesentlichen Belastungen im Handels- und Finanzanlageergebnis sowie in der Risikovorsorge zu dem negativen Quartalsergebnis», teilte die Bank mit. Unter anderem müsse die Postbank im dritten Quartal Belastungen aus ihrem Engagement bei der unter Gläubigerschutz gestellten US-Investmentbank Lehman Brothers in Höhe von insgesamt 364 Millionen Euro verbuchen. Die Bank muss ihr Kapital deshalb um bis zu eine Milliarde Euro erhöhen und die Dividende für dieses Jahr streichen. Im vierten Quartal sollen bis zu 54,8 Millionen neue Aktien ausgegeben werden, teilte die im Dax notierte Bank am Montag in Bonn mit. Der bisherige Mehrheitseigentümer Post habe sich verpflichtet, alle angebotenen Anteile zu mindestens 18,25 Euro je Stück zu zeichnen. Damit würde die Postbank ihr Kapital um mindestens eine Milliarde Euro stärken. Die Bank kündigte an, das Geschäftsmodell noch stärker auf das Geschäft mit Privat- Geschäfts- und Firmenkunden auszurichten und es «konsequent auf das durch die Finanzkrise veränderte Marktumfeld» einzustellen. Zudem sei eine Stärkung der Kapitalbasis geplant. (AP/dpa-AFX)
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