EZB gewährt italienischer Krisenbank keinen Aufschub
Siena - Für die Erfüllung ihres Rettungsplans bekommt die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) keinen Aufschub von der Europäischen Zentralbank (EZB). Das Geldhaus habe einen entsprechenden Beschlussentwurf der EZB erhalten, teilte MPS am Abend mit. Wegen Verlusten bei der Auslagerung fauler Kredite in Milliardenhöhe braucht die Bank dringend frisches Geld. Der im Sommer vereinbarte Sanierungsplan sieht vor, den Kapitalpuffer zu stärken.
Monte dei Paschi hatte beantragt, die dafür vorgesehene Frist von Ende des Jahres auf den 20. Januar 2017 zu verschieben. Verzögere sich die Rekapitalisierung, drohe eine zusätzliche Verschlechterung des Zustandes der Bank und schließlich auch ein Risiko für den Fortbestand, begründete die EZB ihre Entscheidung nach Angaben von MPS.
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Der Rettungsplan sieht vor allem die Beschaffung von 5 Milliarden Euro vor. Damit sollen Verluste bei der Auslagerung von faulen Krediten im Umfang von 28 Milliarden Euro an den Rettungsfonds Atlante abgedeckt werden. Bislang ist nur ein Teil des Kapitalplans geschafft. Scheitert die Kapitalerhöhung mit Investoren, hält sich die Bank offen, um Staatshilfe zu bitten.
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