EZB-Finanzspritzen: Verhaltene Banken-Nachfrage

Die neuen Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Bekämpfung von Niedriginflation und Wachstumsschwäche stoßen bei den Banken weiterhin nur auf verhaltenes Interesse.
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Die EZB hat die Kreditvergabe an die Bedingung geknüpft, dass Banken das Geld zumindest teilweise an Unternehmen und Privatkunden weiterreichen.
dpa Die EZB hat die Kreditvergabe an die Bedingung geknüpft, dass Banken das Geld zumindest teilweise an Unternehmen und Privatkunden weiterreichen.

Franfkurt/Main - Wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, wollen insgesamt 306 Geldhäuser auf Langfristkredite (TLTRO) in Höhe von 129,8 Milliarden Euro zurückgreifen. Das ist weniger als Bankvolkswirte mit knapp 150 Milliarden Euro erwartet hatten.

Schon während einer ersten Runde im September war die Nachfrage mit 82,6 Milliarden Euro hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Vom Erfolg der Geldspritzen hängt ab, ob die EZB zu noch schärferen Waffen wie massiven Anleihekäufen greift. Ursprünglich hatte die EZB bis zu 400 Milliarden Euro für die beiden Geschäfte bereitgestellt.

EZB-Direktor Benoît Coeuré erklärte jedoch, dass sich die Nachfrage im Rahmen der Erwartungen bewege: "Das Instrument wird gut angenommen. Wir sehen, dass sich mehr Banken als beim ersten Geschäft beteiligen, und dass die Nachfrage gut über die Länder verteilt ist."

Die EZB hat die Kreditvergabe an die Bedingung geknüpft, dass Banken das Geld zumindest teilweise an Unternehmen und Privatkunden weiterreichen. Damit soll verhindert werden, dass sie es etwa in höher verzinste Staatsanleihen stecken. Dieses Ziel werde erreicht, sagte Coeuré: "Unsere Maßnahmen schaffen bessere Bedingungen, die die Kreditvergabe an Unternehmen ankurbeln."

Das Volumen des zweiten zielgerichteten Refinanzierungsgeschäfts liege zwar spürbar über dem ersten Langfristkreditvolumen (TLTRO), sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe: "Dennoch kann die EZB nicht zufrieden sein. Die Währungshüter hatten sich bei Bekanntmachung des Programms in der Summe mehr erhofft." Daher müsse Mario Draghi nun wohl wie angekündigt ein großangelegtes Staatsanleihekaufprogramm starten.

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