Export-Debatte: Was Deutschlands Top-Ökonomen sagen

Deutschlands Exportüberschuss ist Handelspartnern ein Dorn im Auge. Die Wirtschaft aber weist die Kritik größtenteils zurück:
ifo-Chef Clemens Fuest:
„Die deutschen Exportüberschüsse entstehen auch dadurch, dass deutsche Unternehmen im Ausland investieren und dort Arbeitsplätze schaffen, was für die betreffenden Länder nützlich ist“, meint Fuest in der Bild. Die Überschüsse seien dadurch bedingt, dass andere Länder, vor allem die USA, sehr wenig sparten und sich immer mehr verschuldeten.
Der Vize-Geschäftsführer des DIHK, Achim Dercks:
„Der Exportüberschuss ist ein Beleg für die hohe Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte und Dienstleistungen. Die Antwort kann aber nicht sein, dass wir die Starken schwächen“, meint Dercks (Foto: DIHK/Schicke).
Anton Börner, Chef des Außenhandelsverband BGA:
Er mahnt, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nicht gefährdet werden dürfe. „Schließlich bestehen die deutschen Exportgüter mittlerweile zu etwa 40 Prozent aus Vorleistungsgütern, auch aus Frankreich.“ Börner räumt zwar ein, der schwache Euro spiele bei den Exportüberschüssen eine Rolle. „Dies ist aber klar die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die eindeutig unabhängig und nicht von Deutschland beeinflusst ist.“
Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW):
Er bezeichnet die Kritik Emmanuel Macrons dagegen als gerechtfertigt und ausgewogen. „Eine deutsch-französische Partnerschaft auf Augenhöhe erfordert von der Bundesregierung, Kritik aus Frankreich anzunehmen, Fehler einzugestehen und diese Fehler zu beseitigen“. Deutschland könne mit mehr Investitionen den Handelsüberschuss abbauen und somit das Wachstum in Deutschland stärken und Ungleichgewichte in Europa abbauen helfen.
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