Expertin: Gas 40 Prozent zu teuer
MÜNCHEN - Abzocke »in ganz großem Stil«. Auf die Verbraucher kommt im April und Mai eine neue Welle von Gas- und Strompreiserhöhungen zu, hat das Verbraucherportal Verivox errechnet.
Besonders hart trifft es unter anderem Haushalte in Nürnberg. Dort geht zum 1. April der Strompreis im Tarif Smart um 10,3 Prozent nach oben. Der Gaspreis steigt um bis zu 14,5 Prozent. Eine Durchschnittsfamilie zahlt damit künftig bis zu 155 Euro mehr fürs Gas im Jahr.
In München haben die Gas-Verbraucher immerhin noch eine Preisgarantie bis Ende Juni, beim Strom bis Ende des Jahres. Danach könnte es gut sein, dass die Stadtwerke an der Preisschraube drehen. Auch der neue Gas-Anbieter Montana überprüft zum 1. Juli seine Preise. Ausschlaggebend für den neuen Tarif wird der Preis fürs Heizöl sein.
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung kritisiert die Koppelung des Gaspreises ans Öl. Die Konzerne kassierten dadurch „in ganz großem Stil ab“. Gas müsste billiger sein: „Das Angebot ist so groß, dass der Preis bei einem Handel an der Börse 40 Prozent niedriger liegen könnte“, sagt sie.
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