Experten für Sprachstörungen
Stottern, Lispeln oder ein verlorener Wortschatz nach einem Schlaganfall – für Menschen, die unter solche Sprachstörungen leiden, sind Logopäden zuständig.
Logopäde ist ein staatlich anerkannter Beruf, dessen Bezeichnung seit 1980 geschützt ist. Das heißt, man darf sich nicht einfach so nennen. Dem Gesetz nach müssen Bewerber mindestens 16 Jahre alt sein, sagt Lucas Rosenthal, Geschäftsführer des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie. Und sie brauchen einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss plus eine mindestens zweijährige Berufsausbildung.
Wer gern mit Menschen jedes Alters zu tun hat, sozial engagiert und kreativ ist, für den ist die Logopädie ein sehr attraktiver Beruf. Die Statistik zeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der Logopäden Abitur hat. „Die hohen Ansprüche der theoretischen Ausbildung führen dazu, dass in der Regel Bewerber mit Abitur bevorzugt angenommen werden”, sagt Rosenthal. An den meisten Schulen gibt es laut Rosenthal außerdem eine Aufnahme- und Eignungsprüfung. Im Test und in einer ärztlichen Untersuchung wird die Eignung der Bewerber für den therapeutischen Beruf überprüft. Dazu gehören ein differenziertes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen, eine gute Stimme und ein gutes Gehör. Auch dürfen Bewerber keine Sprech- und Sprachfehler haben. Gefragt sind außerdem Musikalität, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit. Und ein Interesse an Medizin, Psychologie und Pädagogik.
Man sollte aber auch gut beobachten und beschreiben können. Denn die Analyse von Problemen beim Sprechen gehöre schließlich auch zum Berufsalltag. Während der Ausbildung lernen angehende Logopäden die Theorie im medizinisch-sprachpathologischen Bereich. Sie haben Unterricht in Fächern wie Anatomie, Physiologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
In der praktischen Ausbildung lernen sie unter Aufsicht, Befunde zu erheben und eine Therapie zu planen. Sie müssen auch Beratungsgespräche führen und Patienten behandeln. Zugleich bekommen Azubis eine rhythmisch-musikalische Erziehung, Unterricht in der Stimmbildung und machen eine Sprecherziehung.
Die meisten Logopäden arbeiten in Praxen, aber auch in Krankenhäusern oder sie unterrichten an Logopädie-Schulen. Sie sind etwa zu gleichen Teilen selbstständig und angestellt tätig.
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