Experten: 2,53 Millionen ohne Job

Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich nach Einschätzung von Fachleuten weiterhin robust.
von  dpa

Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich nach Einschätzung von Fachleuten weiterhin robust.

Nürnberg - Nach Einschätzung von Fachleuten präsentiert sich der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin robust. Auch im November sei die Zahl Erwerbslosen mit voraussichtlich 2,53 Millionen auf ein neues Rekordtief gesunken.

Dies wären rund 10 000 Jobsucher weniger als im Oktober und rund 93 000 weniger als vor einem Jahr, berichteten von dpa befragte Volkswirte deutscher Großbanken. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) an diesem Mittwoch (30. November) bekanntgeben.

Die Rückgang habe hauptsächlich saisonale Gründe. Auch im November sei noch der Herbstaufschwung leicht spürbar, bevor im Dezember die Winterarbeitslosigkeit einsetze. Die Konjunktur sorge nur noch für einen verhältnismäßig schwachen Schub.

Auch der Stellenboom in Deutschland hat im November einen leichten Dämpfer erhalten. Erstmals seit rund zweieinhalb Jahren ging die Zahl der angebotenen Jobs wieder leicht zurück, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag unter Berufung auf ihren Stellenindex BA-X. Lediglich am Jahresanfang 2016 hatte es bei der Arbeitskräftenachfrage eine kleine Delle gegeben. Von einer Trendwende könne aber dennoch keine Rede sein, ist man bei der BA überzeugt.

Stellenindex BA-X: November-Dämpfer für Stellenboom

Mit einem Wert von 222 lag der Index einen Punkt unter dem Rekordwert vom Oktober. Noch vor einem Jahr hatte der Seismograph für die Entwicklung auf dem Stellenmarkt 17 Zähler niedriger gelegen. Auch Jobvermittler in den 156 Arbeitsagenturen rechnen inzwischen nicht mehr mit der Schaffung so vieler Jobs wie bisher. Die Bundesagentur räumt ein: "Nach dem teilweise sehr dynamischen Wachstum der vergangenen Monate hat die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage etwas an Schwung verloren".

Die Auswirkungen der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten für Wirtschaft und Arbeitsmarkt veranschlagen die Ökonomen vorerst als gering. Trumps voraussichtliche Politik werde vorerst keine größeren Folgen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland haben. Mittelfristig aber könnte die von ihm geplante Politik der wirtschaftlichen Abschottung zum Risiko für exportorientierte deutsche Unternehmen werden, prognostizierten die Volkswirte. Bisher sei aber unklar, welcher seiner im Wahlkampf gemachten Ankündigungen Trump überhaupt umsetzen werde.

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