Experte hält sechs Millionen Arbeitslose für möglich

Der Chefvolkswirt von Goldmann-Sachs warnt, dass Deutschland die «schärfste Rezession seit 1945» bekommen könnte. Sollte das Bruttoinlandsprodukt tatsächlich um vier Prozent sinken, würde die Zahl der Arbeitslosen dramatisch ansteigen.
von  Abendzeitung
Die Zahl der Jobsuchenden in Bayern ist zurückgegangen
Die Zahl der Jobsuchenden in Bayern ist zurückgegangen © dpa

Der Chefvolkswirt von Goldmann-Sachs warnt, dass Deutschland die «schärfste Rezession seit 1945» bekommen könnte. Sollte das Bruttoinlandsprodukt tatsächlich um vier Prozent sinken, würde die Zahl der Arbeitslosen dramatisch ansteigen.

Nach Ansicht des Goldman-Sachs-Chefvolkswirts für Deutschland droht eine Verdoppelung der Arbeitslosenzahl, falls die Wirtschaftsleistung wie teilweise vorhergesagt einbricht. «Sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wirklich um vier Prozent zurückgehen, wäre es durchaus möglich, dass es in Deutschland wieder sechs Millionen Arbeitslose gibt», sagte Dirk Schumacher der «Berliner Zeitung».

«Im jetzigen Umfeld kann man gar nichts mehr ausschließen», zitierte das Blatt den Ökonomen der US-Großbank. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hatte die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs des BIP um vier Prozent im kommenden Jahr auf ein Drittel geschätzt. Die derzeitige Lage sei viel schwieriger als in der Konjunkturkrise der Jahre 2002 und 2003, sagte Schumacher. «Es kann durchaus sein, dass wir die schärfste Rezession seit 1945 bekommen.» Angesichts der Dramatik müsse die Regierung stärker gegensteuern. Schumacher forderte dem Bericht zufolge eine deutliche Senkung der Einkommensteuer, ein staatliches Investitionsprogramm in Bildung und Infrastruktur sowie die Ausgabe von Konsumschecks an die Bevölkerung. (AP)

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