Ex-Deutsche-Bank-Chef Breuer vor Gericht
München - Die Staatsanwaltschaft München I wirft dem Banker vor, 2003 in einem Zivilprozess um milliardenschweren Schadenersatz für die Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch vor dem Oberlandesgericht München die Unwahrheit gesagt zu haben. Breuer habe über die Umstände eines Interviews falsche Angaben gemacht, in dem er Anfang 2002 die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt hatte, so die Anklage. Breuer hatte ausgesagt, er habe seine Kenntnisse lediglich aus den Medien gewonnen, die Staatsanwaltschaft geht hingegen davon aus, dass Breuer aus internen Unterlagen informiert war.
Kirch, der im Juli gestorben ist, warf Breuer und der Bank zeitlebens vor, den Untergang seines Konzerns verursacht zu haben. Vor allem das Interview, das Breuer Wochen vor dem dramatischen Untergang der Kirch-Gruppe gegeben hat, steht dabei im Mittelpunkt und ist Thema etlicher Zivilverfahren - eins läuft derzeit vor dem Oberlandesgericht München, ein weiteres ist anhängig. In dem Strafverfahren sind bisher vier Verhandlungstage angesetzt. Breuer weist die Vorwürfe zurück. Dem Ex-Manager drohen im Fall einer Verurteilung eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.