Euro-Staaten zu Rettungshilfen für Griechenland bereit

BRÜSSEL - Das hoch verschuldete Griechenland soll notfalls mit Krediten seiner Euro-Partner vor einer Pleite gerettet werden. Das vereinbarten die Euro-Finanzminister am Montagabend in Brüssel.
Die Finanzminister der Eurozone haben sich am Montag zu möglichen Finanzhilfen für das hoch verschuldete Griechenland bereiterklärt. Falls Athen Hilfen beantrage, werde man rasch zu koordinierten Maßnahmen greifen, sagte der Vorsitzende der Eurogruppe, Luxemburgs Finanzminister Jean-Claude Juncker am Montag nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Brüssel.
Nähere Einzelheiten nannte er nicht. Die Details müssten noch bis zum EU-Gipfel, der die endgültige Entscheidung über Art und Umfang der Hilfen treffen werde, am 25. und 26. März ausgearbeitet werden. „Griechenland wird unterstützt, wenn es die Hilfe braucht“, sagte Juncker. Er fügte aber hinzu, er gehe nach wie vor davon aus, dass Griechenland keinen Rettungsplan benötigen werde.
Wie viel Geld die Euro-Länder im Krisenfall schultern müssen, blieb offen, es dürfte sich aber um Milliardenbeträge handeln. Laut Spekulationen könnte das Gesamtpaket einen Umfang von mindestens 25 Milliarden Euro haben. Auf die großen Euro-Länder Deutschland und Frankreich dürfte dabei eine besondere Verantwortung zukommen. Darlehensgarantien sind nicht geplant.
Laut Juncker sind die Vorschläge mit dem EU-Vertrag vereinbar. Der Vertrag verbietet, dass Euro-Staaten für die Schulden ihrer Partner geradestehen. Die Zusage an Athen ist beispiellos. Griechenland stürzte die seit 1999 bestehende Eurozone in die größte Krise ihrer Geschichte.
Die obersten Kassenhüter aller 27 EU-Staaten werden heute in Brüssel erneut über Griechenland beraten. Sie wollen förmlich feststellen, dass die radikalen Sparmaßnahmen in dem Land ausreichen, um die strikten Vorgaben der EU im laufenden Jahr zu erfüllen. Athen hat ein striktes Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem Steuererhöhungen und Gehaltskürzungen für Beamte vorsieht. Damit will die Regierung das Staatsdefizit von derzeit knapp 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im laufenden Jahr um vier Prozentpunkte senken. (apn/dpa)