EU-Finanzminister nominieren Draghi für EZB-Chefposten
Französische Finanzministerin Lagarde fordert „eleganten Rücktritt“ von zweitem Italiener in Spitze der Zentralbank.
Brüssel - Nach der Eurogruppe haben am Dienstag alle 27 EU-Finanzminister den Italiener Mario Draghi für die Nachfolge Jean-Claude Trichets als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) nominiert.
Bevor der 63-Jährige im Herbst seinen neuen Job antreten kann, muss er sich nun noch dem EU-Parlament stellen und am 24. Juni von den Staats- und Regierungschefs formell bestätigt werden.
Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hatte Draghi schon in der Nacht zum Dienstag auf den Schild gehoben: Der Römer vereinige alle Elemente für eine würdige Nachfolge Trichets und es gebe keinen weiteren Kandidaten.
Seine Nominierung löste indes leichte Irritationen um einen zweiten Italiener in der EZB aus. Die französische Finanzministerin Christine Lagarde forderte in Brüssel, dass Ratsmitglied Lorenzo Bini Smaghi nun „mit Eleganz“ seinen Platz für einen Franzosen räumen sollte. Smaghi selbst will seinen Posten aber vorerst nicht aufgeben.