Es streiken die Briefträger

Wer heute einen Brief erwartet, wird vielerorts enttäuscht werden. Bundesweit treten tausende Briefträger in den Warnstreik – zunächst in Großstädten. In München sollen 190000 Briefe liegen bleiben.

Alleine in München lassen 350 Zusteller die Arbeit ruhen, kündigte die Gewerkschaft Verdi an. Es gehe aber nur um Briefe, so Anton Hirtreiter von der Gewerkschaft Verdi. Pakete werden ausgeliefert.

„Wir werden im Großraum München die Brief-Zustellung lahmlegen“, so Hirtreiter. Ganz so schlimm dürfte es aber nicht kommen: Streiken dürfen nur nicht-beamtete Briefträger, Beamte müssen die Post austragen. Das sind ebenfalls rund 350. Dennoch glaubt der Verdi-Mann: Rund 190000 Briefe bleiben morgen in München liegen. Die Post will das mit Umorganisationen verhindern. „Möglicherweise setzen wir Kollegen aus anderen Bereichen in der Zustellung ein“, so Firmen-Sprecher Klaus-Dieter Nawrath.

Sterit um Arbeitszeit und Kündigungsschutz

Post und Gewerkschaft streiten über Arbeitszeit und Kündigungsschutz. Am Montag lief der Post-Beschäftigungspakt aus. Er verhinderte betriebsbedingte Kündigungen. Verdi will ihn bis 2011 verlängern. Außerdem droht den Postbeamten eine Erhöhung der Arbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden. Dadurch könnten bis zu 5000 Jobs wegfallen, fürchtet Hirtreiter. Am 9. April treffen sich Post und Gewerkschaft erneut zu Gesprächen. Bis dahin will Verdi Druck machen. So könnte es morgen wieder zu Streiks kommen, hieß es. Möglicherweise in ganz Bayern – und diesmal auch bei Paketen.aja