Erstmals seit 1949 sinken die Bruttolöhne

Über sinkende Nettolöhne beklagen sich Gewerkschaften schon seit mehreren Jahren. Im vergangenen Jahr sind erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik auch die Bruttoverdienste niedriger gewesen - schuld daran ist vor allem die viele Kurzarbeit.
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Über 850 Firmen sind im Verdacht, sich mit falschen Angaben Zuschüsse ergaunert zu haben.
ap Über 850 Firmen sind im Verdacht, sich mit falschen Angaben Zuschüsse ergaunert zu haben.

WIESBADEN - Über sinkende Nettolöhne beklagen sich Gewerkschaften schon seit mehreren Jahren. Im vergangenen Jahr sind erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik auch die Bruttoverdienste niedriger gewesen - schuld daran ist vor allem die viele Kurzarbeit.

Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik haben die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr brutto weniger verdient. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen ging 2009 um 0,4 Prozent auf 27.648 Euro zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr 2008 hatte es noch ein Plus von 2,3 Prozent gegeben.

Als Gründe gab die Behörde vor allem die Kurzarbeit und den Abbau von Überstunden in Folge der Wirtschaftskrise an. Außerdem sanken die Bruttoverdienste dadurch, dass die Arbeitgeberzuschüsse zur privaten Krankenversicherung erstmals als Sozialbeitrag gebucht wurden. Bisher waren sie den Bruttolöhnen zugerechnet worden. Ohne diese Neuerung wären die durchschnittlichen Bruttoverdienste den Angaben zufolge nur um 0,2 Prozent gesunken.

Die Bruttoverdienste pro Stunde stiegen hingegen von 20,51 Euro im Jahr 2008 auf 21,12 Euro. Die Erhöhung um 3,0 Prozent sei vor allem dem Abbau von Guthaben auf Arbeitszeitkonten geschuldet. Hierbei erhielten Arbeitnehmer Entgelt für Arbeit, die sie bereits in den Vorjahren erbracht hatten, wie die Behörde erläuterte.

Besonders stark vom Rückgang der Bruttoverdienste betroffen war das Verarbeitende Gewerbe, wo die Pro-Kopf-Verdienste um 3,6 Prozent auf 36.264 Euro sanken. Auf Stundenbasis errechneten die Statistiker allerdings auch hier einen Zuwachs von 4,4 Prozent auf 27,80 Euro. (apn/dpa)

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