Erste Warnstreiks im Stahl-Tarifkonflikt

Verhandlungen, die bereits nach nur 15 Minuten wieder abgebrochen werden, und heftige Vorwürfe von beiden Seiten. Im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie wird nicht nur der der Ton rauer.
dpa |
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"Ohne Stahl ist alles doof" steht auf dem Helm eines Stahlarbeiters. Die Gewerkschaft IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn und die Umwandlung von Geld in Freizeit.
Bernd Thissen/dpa "Ohne Stahl ist alles doof" steht auf dem Helm eines Stahlarbeiters. Die Gewerkschaft IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn und die Umwandlung von Geld in Freizeit.

Dortmund - In dem sich zuspitzenden Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall Warnstreiks gestartet.

Nach dem Auftakt in Dortmund sollen die Aktionen am Dienstag in Bochum, Duisburg und Kreuztal fortgesetzt werden. Neben Thyssenkrupp sei dabei auch der Stahlkonzern ArcelorMittal betroffen, kündigte ein IG Metall-Sprecher am Montag an. Die Gewerkschaft rechnet mit insgesamt rund 1000 Teilnehmern.

Am ersten Tag der Warnstreiks hatte zunächst im Dortmunder Werk von Thyssenkrupp nach Angaben der Gewerkschaft rund 350 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.

Nach drei ergebnislosen Tarifrunden hatte die Gewerkschaft am Samstag die Warnstreiks angekündigt. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 18. Februar soll es Aktionen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen geben.

Die IG Metall hatte zuvor am Freitag die dritte Verhandlungsrunde in Düsseldorf schon nach 15 Minuten verlassen, weil die Arbeitgeber erneut kein Angebot vorgelegt hatten. "Ohne Angebot ergeben Verhandlungen derzeit keinen Sinn", begründete der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Knut Giesler, den Schritt. Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft daraufhin destruktives Verhalten vor. Für Warnstreiks habe er kein Verständnis, sagte Andreas Goss, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Stahl.

Hauptstreitpunkt bei den Tarifverhandlungen ist die weitere Forderung der Gewerkschaft nach Einführung eines Urlaubsgelds von 1800 Euro, das auch in freie Tage umgewandelt werden kann. Die Arbeitgeber wollen erst ein Angebot vorlegen, wenn die IG Metall ihre Forderung präzisiert hat. Wenn die Entgeltumwandlung für alle Beschäftigten gelten solle, bedeute dies eine Arbeitszeitverkürzung von 1,5 bis 2 Stunden in der Woche, hieß es beim Arbeitgeberverband Stahl.

Die IG Metall fordert für die rund 72.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen daneben sechs Prozent mehr Geld. In dem Tarifbezirk wird damit für die große Mehrheit der deutschen Stahlkocher verhandelt. Separate Gespräche werden jeweils im Saarland sowie für die Beschäftigten im Osten Deutschlands geführt.

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