Eon soll 38 Millionen Bußgeld zahlen
Um Beweise gegen vermutete Wettbewerbsverstöße zu sichern, hatten Polizisten einen Raum bei Eon amtlich versiegelt. Das kümmerte das Unternehmen offenbar wenig. Nun gab es dafür die Quittung.
Der Energiekonzern Eon soll für den Bruch eines Siegels der Europäischen Kommission 38 Millionen Euro Bußgeld zahlen. Diese Strafe verhängte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Zur Begründung erklärte die Kommission, der Siegelbruch stelle einen schweren Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht dar. Fahnder der Behörde hatten das Siegel im Mai 2006 an der Tür eines Eon-Raumes angebracht, um Unterlagen zu mutmaßlichen Wettbewerbsverstößen auf den deutschen Energiemärkten zu sichern.
Es ist das erste Mal überhaupt, dass die Brüsseler Wettbewerbshüter einen Siegelbruch ahnden. «Mit dieser Entscheidung sendet die Kommission die klare Botschaft an alle Unternehmen, dass sich eine solche Behinderung der Ermittlungen nicht auszahlt», betonte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes in einer Mitteilung. Die Kommission «kann und will solche Verstöße nicht hinnehmen»: Ihre Untersuchung von Verstößen gegen die Regeln des freien Wettbewerbs, in denen hohe Geldbußen drohen, dürfe nicht behindert werden. Eon lieferte laut Kommission verschiedene Erklärungen für die Beschädigung des Siegels. «Keine der angegebenen Erklärungen erwies sich als stichhaltig», betonte die Kommission. (dpa)
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