Eon-Schließungspläne überraschen Gewerkschaften
Die Pläne zur Auflösung von drei zentralen Eon-Standorten in Deutschland haben die Gewerkschaften überrascht. Verdi und IG BCE stehen einer Verschmelzung der Standorte München, Essen und Hannover auf die Konzernzentrale in Düsseldorf zudem skeptisch gegenüber.
Düsseldorf - Das sei kaum machbar, sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz am Montag. "Es ist schwer vorstellbar, dass solche Pläne ohne Abstriche durch den Aufsichtsrat gehen." Die IG BCE verwies auf eine Vereinbarung, wonach betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2012 ausgeschlossen seien. In der Eon-Ruhrgas-Zentrale in Essen, jahrelang Aushängeschild des Konzern, war der Betriebsrat noch nicht zu Äußerungen in der Lage. Das Thema sei noch zu frisch.
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, dass Deutschlands größter Energiekonzern drei große Standorte schließen und hunderte Arbeitsplätze streichen will. Betroffen seien die Eon-Energiesparte in München, die Eon-Kraftwerkstochter in Hannover und Eon-Ruhrgas in Essen.
Dazu gebe es bereits einen Vorstandsbeschluss. Eon wollte den Bericht auch am Montag nicht bestätigen. Aufgrund der "erheblich veränderten Rahmenbedingungen" durch die Energiewende überprüfe Eon aber seine Strategie und die Aufstellung des Unternehmens. Entscheidungen seien noch nicht gefallen.
Nach dpa-Informationen will der Aufsichtsrat von Eon Anfang kommender Woche zwei Tage lang über Maßnahmen beraten. Entscheidungen über die Standortverlagerungen sollen aber noch nicht fallen.
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