Einkaufen im Internet: Achtung Maus(e)falle!

Immer mehr Verbraucher bestellen die Geschenke für Weihnachten im Netz. Doch wer nicht aufpasst, kann sich dabei viel Ärger einhandeln. Die AZ gibt Tipps zum sicheren Online-Einkauf
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Immer mehr Verbraucher bestellen die Geschenke für Weihnachten im Netz. Doch wer nicht aufpasst, kann sich dabei viel Ärger einhandeln. Die AZ gibt Tipps zum sicheren Online-Einkauf

Es ist ein Boom-Geschäft – aber eines mit Tücken: 32 Millionen Deutsche kaufen heuer Waren übers Internet ein. Das sind mehr als je zuvor. Gleichzeitig zeigt der Datenklau-Skandal bei Kreditkarten (siehe Info): Wer den Flachbildschirm, die CD oder die Winterstiefel online bestellt, kann auch Betrügern auf den Leim gehen – oder sich sonstigen Ärger mit windigen Anbietern einhandeln.

„Vor Weihnachten schießen kleine Online-Shops nur so aus dem Boden“, meint Achim Himmelreich, E-Commerce-Experte beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Nicht selten sind die Neulinge unseriös. Die wichtigsten Dinge, auf die sie beim Online-Einkauf achten sollten:

Seriösität. Anbieter, die keine Kontaktdaten oder nur ein Postfach angeben, sind mit Vorsicht zu genießen. Im Impressum muss die volle Firmenadresse stehen mit Telefonnummer und Ansprechpartnern. „Im Zweifel sollte man anrufen und prüfen, ob jemand rangeht’“, sagt Sandra Müller, die für Stiftung Warentest Online-Shops getestet hat. Auch Allgemeine Geschäftsbedingungen müssen klar auf der Seite ersichtlich sein.

Verschlüsselung. Besonders wichtig beim Online-Kauf: „Der gesamte Kaufprozess muss verschlüsselt ablaufen“, sagt Experte Himmelreich. Sonst können Betrüger die Daten leicht abgreifen – etwa beim Zahlen mit Kreditkarte. Die Verschlüsselung erkennt man am Kürzel „https“ in der Adresszeile des Browsers und einem Vorhängeschloss in der Statuszeile daneben.

Zertifikate. Anbieter wie „Trusted Shops“ oder der Tüv vergeben Prüfsiegel für sicheres Einkaufen im Netz. Die Händler werden dabei auf Kriterien wie Preistransparenz, Lieferbedingungen, Datenschutz abgeklopft. Aber Vorsicht: „Das Siegel heißt nicht, dass man dort besonders datensicher einkauft“, meint Warentesterin Müller. Auf Verschlüsselung muss man dennoch achten.

Lieferzeiten. Ein Test der Stiftung Warentest von zehn Online-Händlern zeigt: Längst nicht alle liefern die Ware innerhalb der versprochenen Frist. „Eine Woche sollte man mindestens einplanen“, sagt Testerin Müller. Vor Weihnachten sollten es sogar eher zwei sein, „damit man am Ende nicht ohne Geschenk dasteht“.

Zusatzkosten. Bevor Sie zum Schluss auf „Bestellen“ klicken, prüfen Sie nochmal genau, ob der Betrag im Warenkorb stimmt. Oft jubeln einem die Händler etwas unter. Etwa ein kleines Häckchen in der Bestellung, mit dem man eine unnötige Transportversicherung abschließt. Manchmal kosten Waren, die man schon vor längerem in den Korb gelegt hat, plötzlich mehr. Und: Auf die Lieferkosten achten! Sie sind oftmals überzogen.

Widerruf. Online gekaufte Ware dürfen Sie zwei Wochen lang ohne Begründung zurücksenden. Ab 40 Euro Warenwert muss der Verkäufer das Porto zahlen. Verlangen Sie die Rückzahlung des Kaufbetrags aufs Konto. Lassen Sie sich nicht mit einer Gutschrift auf ein Kundenkonto abspeisen.

aja

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