Eine neue Karte im Spiel

Ab 2010 kommt der digitale Personalausweis. Er soll für mehr Sicherheit sorgen und das Einkaufen im Internet erleichtern. Doch Datenschützer warnen: Die neue Identitätskarte hat auch Nachteile. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen.
von  Abendzeitung
Sie hat ihn mitentwickelt: Claudia Eckert vom Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie präsentiert ein Exemplar des neuen elektronischen Personalausweises.
Sie hat ihn mitentwickelt: Claudia Eckert vom Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie präsentiert ein Exemplar des neuen elektronischen Personalausweises. © Fraunhofer

MÜNCHEN/BERLIN - Ab 2010 kommt der digitale Personalausweis. Er soll für mehr Sicherheit sorgen und das Einkaufen im Internet erleichtern. Doch Datenschützer warnen: Die neue Identitätskarte hat auch Nachteile. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Informatiker nennen ihn liebevoll „E-Perso“ und verweisen gerne auf die Vorteile, die er bringt. Kritiker hingegen sehen im neuen elektronischen Personalausweis eine weitere Gefahr für den Schutz persönlicher Daten. Noch in dieser Woche will der Bundestag die Einführung des E-Personalausweises beschließen. Die AZ beantwortet wichtige Fragen.

Wann soll der neue Ausweis kommen? Seine Einführung ist für November 2010 geplant. Bereits im nächsten Jahr soll der neue Ausweis jedoch in der Praxis getestet werden. Wo genau das der Fall sein wird, ist noch offen. Der Bundesbeauftrage für Informationstechnik hat Firmen, Behörden und Institutionen aufgerufen, freiwillig bei Anwendungstests mitzumachen.

Wie sieht er aus? Auf den ersten Blick unterscheidet er sich wenig vom jetzigen Personalausweis – er ist aber deutlich kleiner. Das Foto auf der Vorderseite ist jedoch „biometrisch“: Die Daten des Gesichts werden mitgespeichert.

Was ist neu am neuen Ausweis? Er ist – ähnlich wie der elektronische Pass – mit einem Funkchip ausgestattet. Darauf werden verpflichtend die Gesichtsdaten gespeichert. Wer will, kann freiwillig auch seine Fingerabdrücke darauf festhalten lassen. Ebenfalls freiwillig ist das Speichern einer elektronischen Signatur, die das Einkaufen im Internet erleichtert.

Was bringt der neue Ausweis? Er soll über die elektronische Unterschrift zum Beispiel das Online-Einkaufen oder das Banking im Internet erleichtern. Auch für normale Einkäufe oder als Hausausweis in Firmen kann er dienen. Vor allem aber soll er für mehr Sicherheit sorgen: Die Speicherung biometrischer Daten soll es erschweren, dass Betrüger den Ausweis benutzen.

Was ist problematisch am neuen Ausweis? Datenschützer warnen davor, dass persönliche Daten von Unbefugten ausgelesen, kopiert und entschlüsselt werden könnten. Mit der Kopie kann man dann im Internet eine fremde Identität vortäuschen. Da man den Ausweis immer dabei hat, ist die Gefahr des Auslesens groß. So verlangen etwa Hotels oft den Ausweis als Pfand.

Was kostet der neue Ausweis? Das steht noch nicht fest. Vermutlich aber wird er deutlich teurer als der bisherige. Der kostet 8 Euro.

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