Einblick: Der Beruf des Chemikanten

Ein Chemikant muss Maschinen kontrollieren und nachts oft arbeiten –aber bei gutem Verdienst.
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Die Zukunftsperspektiven für Chemikanten sind exzellent, der Branche geht es hervorragend.
dpa Die Zukunftsperspektiven für Chemikanten sind exzellent, der Branche geht es hervorragend.

 

Ein Chemikant muss Maschinen kontrollieren und nachts oft arbeiten –aber bei gutem Verdienst.

In der Chemiefabrik, in der Wladimir Cholodkow arbeitet, stellen sie Granulat her. Granulat brauchen Hersteller für alles Mögliche – von der Gießkanne bis zum Kinderspielzeug. „Wir füllen zum Beispiel eine flüssige Substanz in einen Behälter und erhitzen ihn auf 260 Grad“, sagt er. „Danach hat man eine Kunststoffpaste. Aus der kann man dann die Granulatkügelchen machen.“

Wladimir Cholodkow, 19 Jahre alt, macht seit zweieinhalb Jahren eine Lehre bei Provadis zum Chemikanten. Die Aufgabe von Chemikanten ist es, zu überwachen, dass die Maschinen und Anlagen in Chemiefabriken reibungslos funktionieren. Während ihrer Schicht sitzen Chemikanten meist in der Messwarte, einem klimatisierten Raum in der Fabrikhalle, in dem die Messgeräte stehen. Aber wenn es irgendwo klemmt, müssen sie raus und selbst in der Fabrikhalle nachschauen – und im Fall die Maschine auch reparieren. Ganz ungefährlich ist es in der Fabrikhalle nicht. Als Schutzkleidung sind eine schwer entflammbare Hose sowie ein entsprechendes Hemd vorgeschrieben. Dazu kommen Helm, Schutzbrille und Sicherheitsschuhe.

Jedes Jahr beginnen rund 9000 junge Menschen eine Ausbildung in der Chemiebranche. Der häufigste Ausbildungsberuf ist dabei der Chemikant. Der Branche geht es gut. „Die Jobaussichten sind exzellent“, sagt Sebastian Kautzky vomBundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC). Zu den großen Firmen in der Branche zählen Firmen wie BASF oder Evonik. Die Mehrheit der Unternehmen sind aber Mittelständler. Kautzky sieht in dem Beruf des Chemikanten vor allem zwei Vorteile: „Es ist ein sicherer Job mit einer guten Bezahlung“, sagt er. Außerdem ist der Job vielseitig. „Chemie gibt es in 1000 Formen. Das fängt beim Öl an und dann gibt es zahlreiche Zwischenstufen. Die Chemikanten haben deshalb mit unterschiedlichsten Geräten zu tun.

“ Laut der Bundesagentur für Arbeit verdienen Chemikanten in der Ausbildung im ersten Lehrjahr zwischen 660 und 720 Euro brutto. Im letzten halben Jahr der dreieinhalb Jahre langen Ausbildung steigert sich die Vergütung auf rund 780 bis 920 Euro. Im letzten Ausbildungsjahr können Lehrlinge auf rund 1000 Euro brutto im Monat kommen. Anschließend liegt das Einstiegsgehalt oft zwischen 2500 und 2800 Euro brutto. Bleibt nur die Sache mit der Schichtarbeit. Junge Menschen, die eine Ausbildung zum Chemikanten machen, sollten sich darauf einrichten, dass sie ihr ganzes Berufsleben lang in Schichten arbeiten werden.

 

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