Ein Lichtblick

350 000 neue Jobs sind in einem Jahr entstanden: Georg Thanscheidt, Vize-Chefredakteur der AZ, über die Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Noch vor einem Jahr sah es düster aus: Kurzarbeit bei MAN und BMW, Karstadt und Quelle rutschten in die Pleite, Experten befürchteten einen massiven Anstieg der Arbeitslosenzahlen, die beginnende EU-Schuldenkrise schürte Ängste vor dem Staatsbankrott und horrender Inflation. Und heute? Hat sich das Blatt gewendet: Bei MAN geht es „steil bergauf“, BMW sieht eine „dynamische Entwicklung“ beim Auto-Absatz, die Karstadt-Beschäftigten stehen in Lohn und Brot und auch in Mittelfranken sinkt – trotz Quelle-Desaster – die Arbeitslosenquote.
Es ist erstaunlich, mit welchem Tempo die wirtschaftliche Erholung voran geht – und mit welcher Kraft sie auf den Arbeitsmarkt durchschlägt: Zwar sind in Deutschland drei Millionen Menschen ohne Arbeit. Aber das ist der niedrigste September-Wert seit 18 Jahren. 350000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs sind im letztem Jahr geschaffen worden. In Bayern liegt die Arbeitslosenquote bei vier Prozent. Zur Einordnung: Der sozialdemokratische Arbeitsminister Wolfgang Clement wollte vor sechs Jahren sogar noch eine Arbeitslosenquote von bis zu fünf Prozent als Vollbeschäftigung ausgeben.
Die aktuellen Zahlen sind ein Lichtblick. Die Lehre aus dieser konjunkturellen Berg- und Talfahrt ist simpel: Es sind die Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen. Es waren die Banken, die die Wirtschaft in die Krise gestürzt haben. Und es ist der Staat , der dies in Zukunft verhindern muss.