Ehemaliger MAN-Manager zu Bewährungsstrafe verurteilt

Im ersten Prozess um den Schmiergeldskandal bei dem MAN-Konzern ist ein ehemaliger Top-Manager am Montag vor dem Landgericht München zu einer Strafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
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MÜNCHEN - Im ersten Prozess um den Schmiergeldskandal bei dem MAN-Konzern ist ein ehemaliger Top-Manager am Montag vor dem Landgericht München zu einer Strafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Der 66-Jährige Heinz Jürgen M. hatte gestanden, als Vorstandsvorsitzender der MAN Turbo AG im Jahr 2004 die Zahlung von rund neun Millionen Euro veranlasst zu haben, um an einen Großauftrag in Kasachstan zu kommen. Das Geld sei als Markteintrittsgebühr von dem Kunden verlangt worden.

Der Vorsitzende Richter der 6. Strafkammer, Joachim Eckert, sprach hingegen von Schmiergeld. In seinem Schlusswort sagte der Angeklagte: „Ich glaubte, im Interesse der Firma zu handeln.“ Staatsanwalt Richard Findl sagte, der Angeklagte habe sich der Bestechung im internationalen geschäftlichen Verkehr in einem besonders schweren Fall schuldig gemacht. Die Zeche hätten letztlich die Gaskunden mit überhöhten Preisen zu zahlen, und der MAN-Konzern habe ein Bußgeld zahlen müssen.

Auf der anderen Seite habe der Angeklagte die von dem kasachischen Auftraggeber MunayGaz geforderten Schmiergeldverträge selbst geschlossen und die „Drecksarbeit“ nicht nach unten an andere delegiert. „Hut ab!“ sagte der Ankläger. Außerdem habe er sich „von Anfang an zu der Tat bekannt, ohne Wenn und Aber, ohne Tricksereien“. Deshalb sei eine zweijährige Bewährungsstrafe angemessen.

Verteidiger Thomas Elsner sagte, im Gegensatz zu den am Montag als Zeugen gehörten MAN-Mitarbeitern sei der Angeklagte den geraden Weg gegangen. „Die eiern ja immer noch rum“, obwohl MAN den Zeugen in einem Amnestieprogramm den Verzicht auf Kündigung und Schadenersatzforderungen zugesichert habe.

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