Ehemaliger Airbus-Chef landet bei Justiz
Als er noch den Konzern leitete, soll Noël Forgeard sein Wissen um die Probleme des A380 über Aktienverkäufe zu Geld gemacht haben. Jetzt haben französische Ermittler ihn dazu vernommen.
Der frühere Airbus-Chef Noël Forgeard ist am Mittwoch wegen des Verdachts der Insidergeschäfte mit EADS-Aktien von Pariser Ermittlern vernommen worden. Das Verhör könne im Polizeigewahrsam stattfinden, verlautete aus Justizkreisen. Forgeard hatte 2006 mit seinen Aktienoptionen mehrere Millionen Euro verdient. Wenig später hatte der Konzern das Ausmaß der Produktionsprobleme beim Super-Airbus A380 bekanntgegeben, der Aktienkurs brach ein. Forgeard hatte anschließend seinen Posten als Co-Chef von EADS aufgegeben und den Konzern verlassen müssen.
Andere Medienberichte in Frankreich sprachen von einer Festnahme Forgeards. Der langjährige Airbus-Chef befinde sich in Untersuchungshaft, berichtete France Info am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise. Forgeard hatte die Vorwürfe der Markttäuschung mehrfach als «irreal» zurückgewiesen. Die französische Börsenaufsicht AMF ermittelt wegen des Verdachts von Insidergeschäften mit EADS-Papieren. In der Affäre werden neben EADS-Spitzenmanagern auch die Großaktionäre DaimlerChrysler und Lagardère verdächtigt, illegal Millionen verdient zu haben. Sie sollen im heimlichen Wissen um Probleme beim Großflugzeug Airbus A380 Ende 2005 und Anfang 2006 EADS-Aktien verkauft und damit Millionen verdient haben. Erst am 14. Juni 2006 wurden die Probleme dem Markt bekannt. Die Aktie brach um fast 27 Prozent ein. (dpa)
- Themen:
- Airbus GmbH