DIHK erwartet 2015 nur noch Konjunkturplus von 0,8 Prozent
Berlin - Der DIHK rechnet für das kommende Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent - nach einem erwarteten Plus von 1,3 Prozent dieses Jahr. In seiner am Montag vorgelegten Herbstprognose schreibt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK): "Die Zuversicht der Unternehmen erhält einen deutlichen Dämpfer."
Neben geopolitischen Sorgen beurteilten die Unternehmen auch die Entwicklung der Inlandsnachfrage wieder skeptischer. Die Unsicherheit, wie es bei der Binnenkonjunktur weitergehe, sei Spitzenreiter bei den Geschäftsrisiken. Die Bundesregierung hatte ihre Prognose kürzlich auf 1,2 Prozent in diesem und 1,3 Prozent im nächsten Jahr nach unten korrigiert.
"Bemerkenswert viele Unternehmen erwarten für die kommenden Monate stagnierende Geschäfte", schreibt der DIHK. Fast zwei Drittel gingen bei der Umfrage von einer "gleich bleibenden" Entwicklung aus. Nur gut jeder fünfte Betrieb erwarte Besserung. Allerdings sei der Anteil der Pessimisten mit 15 Prozent gering - weniger als der Schnitt bisheriger Umfragen.
Die Sorgen der Exportindustrie steigen laut DIHK mittlerweile deutlich - von 36 auf 47 Prozent. Auch bei der Inlandsnachfrage befürchteten deutlich mehr Unternehmen Rückschläge.
Die verhalteneren Zukunftsaussichten führen laut DIHK zu sinkenden Investitionsplänen. Der Beschäftigungszuwachs verlangsame sich spürbar, vor allem Industrie und Handel ließen Vorsicht walten. In den Konsumbranchen deuten die Bewertungen der Lage dem DIHK zufolge alles in allem derzeit eher auf eine Abwärtsbewegung hin.