DIHK: Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen bricht ein

Deutsche Unternehmen sind überall auf dem Globus tätig, sie beschäftigen Millionen von Menschen. Welche Folgen haben nun die massiven Beschränkungen im Kampf gegen das Virus?
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Ein Containerschiff verlässt die Terminals im Hamburger Hafen.
Axel Heimken/dpa/dpa Ein Containerschiff verlässt die Terminals im Hamburger Hafen.

Berlin - Die Auswirkungen der Corona-Krise lassen weltweit das Geschäft deutscher Unternehmen im Ausland einbrechen. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) rechnen 80 Prozent der Firmen mit starken Umsatzverlusten.

Geschäftslage und Geschäftserwartungen der Firmen gehen demnach dramatisch zurück. Dies gelte auch für die Konjunkturerwartungen. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sprach von erschreckenden Zahlen.

Die Auswirkungen des Coronavirus entwickelten sich zu einer weltweiten Wirtschaftskrise. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet die schwerste globale Rezession seit fast hundert Jahren. Die globale Wirtschaftsleistung könnte 2020 um 3 Prozent zurückgehen, hatte der IWF vor kurzem mitgeteilt.

Treier sagte, der DIHK rechne mit einem Minus des deutschen Exports in diesem Jahr von 15 Prozent. Dies sei aber noch eine optimistische Schätzung. Die Corona-Pandemie treffe deutsche Unternehmen auf der ganzen Welt hart. Die wirtschaftlichen Folgen der Krise seien noch nicht vollständig absehbar.

Das Corona-Virus wirke sich auf internationale Lieferketten aus. Als große Probleme gesehen werden laut Umfrage internationale Reiseeinschränkungen, weniger Nachfrage, und die Stornierung von Aufträgen. Als Folge werden Investitionen verschoben oder gestrichen. "Die Investitionen stürzen regelrecht ab", sagte Treier.

Als besonders schlecht bewerten demnach deutsche Unternehmen in den Vereinigten Staaten und in Europa ihre Wirtschaftsentwicklung. So erwarten 78 Prozent der Firmen vor Ort in den USA, dass sich die Konjunktur verschlechtert. Treier sprach von einem "Schlag ins Kontor". In der EU erwarten rund drei von vier Unternehmen eine schwächere Wirtschaftsleistung.

35 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland wollen demnach weniger Personal einstellen, nur jeder neunte Betrieb plane Zuwächse bei der Mitarbeiterzahl. Die Folge sei eine deutliche Reduzierung der Beschäftigten in vielen deutschen Firmen im Ausland. Insgesamt gibt es laut DIHK weit mehr als 50.000 deutsche Unternehmen mit Sitz im Ausland, sie beschäftigten rund 7,6 Millionen Mitarbeiter.

Treier erwartet aber, dass deutsche Unternehmen vergleichsweise gut durch die Krise kommen könnten. Er nannte als Grund die umfassenden Hilfsprogramme der Bundesregierung etwa mit dem erweiterten Kurzarbeitergeld sowie mit Instrumenten wie staatlichen Exportkreditversicherungen, die es in anderen Ländern in dem Maße nicht gebe. Er warnte davor, dass nationale Stützungsmaßnahmen protektionistische Trends in der Weltwirtschaft verstärken könnten.

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