Diese Tiernahrung ist gut und günstig

„Stiftung Warentest“ hat 30 verschiedene Hundefutter untersucht. Jedes zweite fiel durch. Ganz vorne: Günstige Produkte aus Discounter und Supermarkt.
von  Natalie Kettinger
Gutes Futter muss nicht immer teuer sein.
Gutes Futter muss nicht immer teuer sein. © dpa

München - Knapp 4 Milliarden Euro haben die Deutschen 2013 für Heimtierbedarf ausgegeben, davon 1,7 Milliarden allein für Hundefutter. Dabei ist das Einsparpotential in diesem Bereich offenbar besonders groß: „Stiftung Warentest“ hat jetzt 30 verschiedene Produkte unter die Lupe genommen und acht Mal die Note „sehr gut“ verteilt. Unter den Spitzenreitern waren fünf Erzeugnisse, die in Discountern oder anderen Supermärkten zu finden sind. Viele so genannte Premium-Marken fielen als „mangelhaft“ durch. Insgesamt bestand jedes zweite Produkt den Test nicht.

Bewertet wurden 30 Alleinfutter, darunter vier Bio- und zwei vegetarische Sorten. Untersucht wurden unter anderem der Preis pro Tagesration, der Schadstoffanteil, die ernährungsphysiologische Qualität, die Fütterungshinweise und ob tatsächlich die Tierart verarbeitet wurde, die auf der Packung genannt ist.

Ist Feuchtfutter als „Alleinfutter“ deklariert, muss es den Hund mit allen nötigen Nährstoffen versorgen. Doch genau an dieser Hürde scheiterten etliche Test-Kandidaten: Je nach Hersteller fehlten bei 14 Produkten Kalzium für den Knochenaufbau, Linolsäure für Leber, Haut und Fell, Kupfer für die Blutbildung oder Vitamin B1 für Nerven und Haut.

Die Testsieger: Mit der Bestnote 1,2 schnitt unter anderem „Pablo Pastete mit Wild“ von Netto ab. „Versorgt den Hund ausgewogen mit allen Nährstoffen. Wer die Fütterungshinweise einhält, sorgt dafür, dass der Hund die richtige Menge Futter bekommt“, urteilten die Prüfer.

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Ebenfalls mit 1,2 bewertet wurde der „Winston Schlemmertopf mit Wild“ von Rossmann. Hier hoben die Tester die „sehr preisgünstige Tagesration“ hervor. Oberes Mittelfeld: Mit 2,2 schnitt neben einem Lidl-Produkt „Romeo Select feine Pastete mit Rind & Landgemüse“ von Aldi ab. Allerdings kommt bei diesem Produkt die Magnesium-Versorgung laut „Stiftung Warentest“ zu kurz.

Abgeschlagen: Unter den „mangelhaften“ Artikeln befindet sich mit „Happen in Gelee mit Rentier“ von Bozita ein wahres Kuriosum. Denn in dem schwedischen Futter fanden die Tester zwar Hühner- und Schweinefleisch – aber kein Rentier. Das „Huhn mit Tomaten, Amaranth & Basilikum“ des Münchner Herstellers Terra Canis erhielt ebenfalls die Note 5. Das Produkt sei als Alleinfutter ungeeignet, weil Vitamin B1, Phosphor und Kupfer zu kurz kämen. „Das Futter wird ohne Altersangabe vermarktet, ist aber wegen des Phosphormangels für Welpen besonders kritisch“, so das Urteil (Stellungnahme des Herstellers siehe unten).

Ebenso wenig überzeugten die beiden vegetarischen Erzeugnisse von Biopur („Alleinfuttermittel mit Dinkel & Zucchini für erwachsene Hunde Bio“) und Yarrah („Adult Dog food vegetarisch with roseships Bio“). Bei beiden fehlten wichtige Vitamine. Beim ersten waren Zucker- und Rohfasergehalt durch Dinkel, Soja und Zucchini deutlich höher als bei anderen Futtersorten. Beim anderen war in der durchschnittlichen Tagesration zu viel Salz enthalten. Einmal war die vorgeschlagene Futtermenge zu klein, einmal zu groß. „Der Hund ist kein Mensch“, heißt es abschließend im aktuellen „test“-Heft. „Unsere Ernährungsregeln und Modediäten lassen sich ebenso wenig auf Hunde übertragen.“

Alle Ergebnisse finden Sie im aktuellen „test“-Heft 3/2015. Sie können den Hundefuttertest aber auch einzeln über die Internetseite www.test.de bestellen.

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