Die Rückkehrer

Die AZ- Landtagskorrespondentin Angela Böhm über das Stimmungshoch der CSU
In Bayern ist die Welt wieder in Ordnung – zumindest für die CSU. Die ist auferstanden und träumt wieder von der Alleinherrschaft. Dabei haben die Christsozialen die Rückkehr zur Stärke nicht aus eigener Kraft geschafft. Beschert hat ihnen diesen Höhenflug neben Karl-Theodor zu Guttenberg vor allem die Schwäche der anderen Parteien.
Es sind die Rückkehrer, die der CSU das unerwartete Hoch bescheren. 2008 waren sie in Scharen zur FDP und den Freien Wählern übergelaufen. Enttäuscht vom Größenwahn der Christsozialen, die im Rausch der Alleinherrschaft davon überzeugt waren, Bayern gehöre den Schwarzen ganz alleine.
Das aber scheint nun vergessen und verziehen zu sein. Nach dem Motto: „Was Besseres kommt nicht nach.“ Für viele war es nämlich ein Weg vom Regen in die Traufe. Von der überheblichen CSU zur FDP mit ihrem Schnösel-Westerwelle, der sie jetzt zurück in den schwarzen Schoß treibt. Auch die Freien Wähler konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Brutal sind sie von zehn Prozent auf vier Prozent abgestürzt. Die SPD spielt bei diesem politischen „Bäumleine wechsle dich“ im Freistaat schon lange nicht mehr mit. Die Sozialdemokraten kommen einfach nicht auf die Beine. Die Grünen sind nun die einzigen Partei, vor der sich die CSU fürchten muss. Die droht nun schon wieder hochmütig zu werden, als habe sie keine Lektion bekommen, dass nach dem Hochmut der Fall kommt.